World of X

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FTE - Wait (2)

von Jenna Tooms

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Warten / Wait


„Drücke mich gegen das Glas, ich finde mich selbst, wollte Zuneigung, aber sie wieder zu genießen, oh ich weiß, das würde mein Tod sein.“



1.



Um uns die Zeit auf der Fahrt zu vertreiben, spielte wir eines unserer Straßenspiele. „Auf ein neues in die Schlacht, liebe Freunde,‘“ sagte Scully.



„Henry V. Frag mich was schweres, Scully.“



„Okay...oh, ich kann die Stimme nicht richtig. Es ist‚ Du nimmst die Blonde und ich werde die eine in dem Turban nehmen.“



„Hm...Marty Feldman. Young Frankenstein.“



„Du siehst zu viele Filme, Mulder.“



„Es ist mein Ersatz für ein tatsächliches Leben.“ Ich lächle sie an, und sie lächelt zurück, ihre Hand drückt mein Knie, wo sie liegt, seit wir den Flughafen verlassen haben. „Dein Zug.“



„Solange es nicht von einem Film ist, genannt ‚Die erotischen Abenteuer der O.‘, oder wie auch immer die jetzt heißen.“



„Du meinst, du hast nie ‚Lola’s Haus der Freude‘ gesehen? Das ist ein Klassiker.“



Sie zieht ein Gesicht. „Etwas Mainstream.“



„Wann müssen wir wieder abbiegen? 147?“



„Uhm...“ Sie sucht nach unserer Richtung und checkt die Karte. „Das ist richtig.“



„Wir sind fast da. Ich habe einen Film für Dich. Lass mich allein, Du Hure!“



„Oh, leicht. ‚Aliens.‘ Der Zweite, der von James Cameron.“



„Okay, kannst Du mir irgendeine Zeile von Ridley Scott’s Film nennen?“



„Uhm...nein. Ich habe ihn seit Jahren nicht gesehen.“



„Zum Glück habe ich ihn gekauft, also.“



„Ich kenne einen Film, den Du niemals gesehen hast.“ Sie grinst mich an. „Killer Clowns from Outer Space.“



„Ehh!“ Ich imitiere einen Buzzer und sie lacht. „Hab‘ ihn gesehen, lachte mir einen Ast ab. Hast Du jemals ‚Attack of the Killer Tomatoes‘ gesehen?“



„Natürlich. Hast Du jemals ‚Plan 9 from Outer Space‘ gesehen?“



„Natürlich. Hast Du jemals gesehen...“



Wir machen für einige Zeit weiter. Wir können Stunden damit verbringen, uns gegenseitig zu testen, welche Filme wir gesehen oder nicht gesehen haben. Es lässt die Zeit vergehen, und ich kann gesehene Filme, ihr gegenüber zugeben, die ich niemals anderen gegenüber zugeben würde. Wie ‚Killer Clowns from Outer Space.‘ Man kann sich meine Überraschung vorstellen und Freude, als ich entdeckte, dass sie ein genauso großer B-Movie Freak ist, wie ich es bin.



Schließlich erreichen wir unseren Bestimmungsort. Die Stadt heißt Cobb Creek, und ist im Herzen des Skigebiets von Vermont. Durch reines Glück konnte ich es schaffen, ein Haus für uns zu mieten, obwohl zur Zeit für Touristen Hochsaison ist. Und als ich das Auto auf der Einfahrt parke, setze ich mich für einen Moment in Verblüffung zurück. Es ist großartig. Eine Vision aus einem Märchen, die Frontseite besteht aus einer total überdachten Veranda, gestrichen in einem blassen Gelb mit weißen Besatz. Da ist ein Schuppen am Ende der Einfahrt, der aussieht wie eine kleine Scheune, und ein Basketballkorb neben dem Parkplatz. Es sieht aus, wie ein guter und heimeliger Platz, für zwei erschöpfte Leute, die sich für eine Weile zurückziehen wollen.



„Wow,“ sagt Scully sanft.



„Mein exakter Gedanke.“ Wir grinsen uns gegenseitig an und steigen aus dem Auto.



Die Hausbesitzerin wartet auf der Veranda, eine plump lächelnde Frau in ihren Fünfzigern. „Mr. Mulder? Ich bin Leah Robinson.“



„Hi. Fox Mulder. Und das ist Dana.“



Mrs. Robinson schüttelt Scullys Hand mit Begeisterung. „Eine Freude. Eine Freude. Es tut gut, sie zuletzt doch noch persönlich kennenzulernen, nach unseren ganzen Telefongesprächen. Hier sind die Schlüssel. Ich hatte am Donnerstag eine Putzkolonne hier, so sollte eigentlich alles in Ordnung sein. Da ist eine Liste mit Adressen und Telefonnummern, die ihnen helfen könnten – Restaurants mit Lieferservice, das Lebensmittelgeschäft und so weiter.“ Sie drückt den Schlüssel in meine Hand und lächelt breit. „Wollen sie, das ich sie herumführe?“



„Sicher, willst Du?“ sagt Scully, und wir folgen ihr ins Haus. Mrs. Robinson schnattert beinahe ununterbrochen – diese Wand wurde neu gestrichen, diese Vorhänge sind neu, der Stuhl ist antik und der ein Replikat - und Scully und ich halten Händchen und folgen ihr, uns gegenseitig anlächelnd.



Das Haus ist hell. Parkettböden aus hellem Holz, pastellfarbene Wände, bequem überzogene Sofas, stilvermischte Tische und Stühle. Ein beachtlich großer Fernseher. Ich habe meinen eigenen Videorecorder dabei.



Wir gehen hoch, um uns die Schlafzimmer anzusehen. Sie sind groß und luftig, und das Hauptschlafzimmer hat ein wunderschönes Kingsize-Bett, mit dem dicksten, flaumigsten Patchwork-Quilt, den ich jemals gesehen habe. Ein perfekter Platz um es sich mit Scully, an einem verschneiten Abend, gemütlich zu machen, mit einer heißen Tasse Kakao und einem guten Buch...



Ich lächele ein bisschen. Es ist vielleicht etwas zu früh, um daran zu denken, mit ihr in dem gleichen Bett zu schlafen. Ich lege ihr meinen Arm um den Nacken, ihre Hand noch in meiner, und küsse ihre Schläfe, und Mrs. Robinson lächelt anerkennend.



„Also, sie wollen doch bestimmt allein sein.“ Mrs. Robinson geht voran zur Tür. „Haben sie schöne Flitterwochen, Mr. Mulder, Mrs. Mulder, und fröhliche Weihnachten.“ Sie winkt uns zu, als sie die Veranda hinunter geht, steigt in ihr Auto und fährt weg.



Scully zieht ihre Hand aus meiner und geht einige Schritte von mir weg. Ich mag den Ausdruck auf ihrem Gesicht nicht, als ob sie noch nicht sauer ist, es aber bald werden wird. „Warum hast Du ihr erzählt, das wir verheiratet wären?“ fragt sie, ihre Arme vor der Brust kreuzend.



„Habe ich nicht. Sie hat es angenommen, ich entschied mich dafür, sie nicht zu korrigieren. Willst Du vielmehr, dass ich den Leuten den wahren Grund erzähle, warum wir hier sind?“



„Nein, natürlich nicht.“



„Und es klingt einfach, denke ich, besser zu sagen, wir sind Frischverheiratete anstatt zu sagen, dass wir zusammen arbeiten und für ein unanständiges Wochenende wegfahren. Dies sind Flitterwochen, auf eine Weise, nach allem.“



„Oh?“ Sie bekommt ihren total skeptischen Gesichtsausdruck.



„Yeah, Du weißt, eine neubeginnende Art der Sache? Eine Transformation? Von einer Art von Beziehung zu einer anderen.“ Bin ich dabei, mir mein eigenes Loch zu graben, mit diesem Geschwätz?



„Ich mag es nicht zu lügen, Mulder.“



„Ich weiß, ich weiß, aber es ist nicht wirklich eine Lüge. Es ist nur nicht die reine Wahrheit.“



Sie schüttelt ihren Kopf. „Ich mag das nicht, Mulder, nichts von alldem.“ Aber dann lächelt sie und fängt meine Hand ein. „Aber auf der anderen Seite, hatte ich eine Art Kick dabei, Mrs. Mulder genannt zu werden.“



Bestimmt nicht so einen großen, wie ich, als ich es hörte. „Komm schon, lass uns unser Zeug holen.“



2.



Nachdem wir das Auto ausgeladen haben, bestelle ich Pizza und während wir warten, beenden wir das Ausladen. Da ist zuerst einige Unschlüssigkeit, als es darum geht, wer wohin geht – wir haben nicht wirklich die Schlafarrangements diskutiert – so sage ich schließlich, „Du kannst das Zimmer nehmen, ich werde das Andere nehmen, im Flur gegenüber.“ Der Blick ist nicht so spektakulär, wie vom anderen Raum, obwohl ich ein gutes Stück vom Wald und dem Black Mountain in der Entfernung sehen kann, und das Bett ist nicht so groß. Aber wenn die Zeit kommt in der wir zusammen schlafen, werden wir beide das große nehmen.



Scheinbar ist mein Plan offensichtlich. „Ich kann dein hinterhältiges Komplott durchschauen, Mulder,“ sagt sie, aber sie lächelt.



„Welches hinterhältige Komplott?“



„Du willst das große Bett.“



„Gute Idee, da ist genug Platz für zwei, denkst du nicht auch? Es sei denn, Du willst es nicht teilen.“



„Es ist nicht eine Frage des Wollens,“ sagt sie zögernd, und da ist jetzt kein Lachen in ihrem Gesicht. „Ich kann nicht mit einer anderen Person, in einem Bett zusammen, schlafen. Ich bin dabei zu angespannt und liege die ganze Nacht wach.“



„Also das können wir nicht zulassen“, sage ich sanft. „Du nimmst den anderen Raum, wie ich gesagt habe. Dieser Raum ist toll für mich.“



„Wir müssen darüber reden, Mulder.“



„Oh?“ ich dachte, dass es schon geklärt wäre, aber ich setze mich mit überkreuzten Beinen aufs Bett und warte darauf, dass sie redet. Sie legt ihre Arme um ihren Bauch, ihr Gesicht unbestimmt und entschlossen.



„Ich habe nachgedacht. Ich meine, ich dachte, dass dies eine gute Idee war, als Du es zum ersten Mal erwähntest, aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto schwieriger scheint es.“



„Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe.“



„Schau. Ich weiß es zu würdigen, alles hiervon. Ich tue es. Du bist wunderbar – Du hast meinen Glauben in die Menschheit wieder hergestellt – „



„Also ist meine Arbeit hier getan.“



„Bitte, ich spaße nicht. Ich weiß, wie das für Dich sein muss, ich stellte unerfüllbare Forderungen, und die Kosten von allem –„



„Whoa.“ Ich halte eine Hand hoch. „Zuerst einmal, deine Forderungen sind alles, aber nicht unerfüllbar. Ich würde sie noch nicht einmal Forderungen nennen. Und mach Dir keine Sorgen über die Kosten. Mein Vater hinterließ mich als wohlhabenden Mann, und ich kann mir nichts vorstellen, für das ich mein Geld lieber ausgeben würde, als für Dich.“



Sie seufzt, reibt sich die Stirn und schaut dann zu mir hoch durch ihre Hand. „Okay. Hier ist, was ich wirklich denke. Dass Du und ich Sex haben, ist wahnsinnig.“



„Oh.“



„Wenn wir Liebende werden, würde es nur unserer beruflichen Beziehung zerstören, welche genug schwache Momente hat, wie sie ist.“



„Oh.“



„Und es würde bestimmt unsere Freundschaft zerstören.“



Ich sage sanft, „Zerstören oder erhöhen, was denkst Du?“



„Ich weiß nicht. Ich meine, es ist Sex, Mulder, und ich habe versucht, mich selbst zu überzeugen, dass es nicht die Dinge zwischen uns ändern wird. Aber Sex ändert immer die Dinge. Es würde uns verändern. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich uns ändern will.“



„Das bringt die Sprache auf die Frage, was passiert, wenn wir nach Washington zurückkehren, dass ist wahr genug. Aber, Scully, lass mich Dich an zwei Dinge erinnern. Das kann nur ein Urlaub sein, wenn Du willst, dass es das ist, wir haben dieses prächtige Haus und vier Inches frischen Puderschnee auf den Pisten und ich habe Weihnachtsbaumlichter gekauft.“ Dafür bekomme ich ein Lächeln, zumindest ein unsicheres, aber ich füge meinen zweiten Punkt trotzdem hinzu. „Und das war deine Idee.“



Wieder zögert sie. Sie kommt zu mir rüber und legt ihre Hände auf meine Schultern. „Ich will es ändern,“ sagt sie sanft, „Ich will mich ändern. Aber dein Part in all dem – er besorgt mich. Er jagt mir Angst ein. Du bedeutest mir so viel, Mulder.“



Ich stehe auf. Ihre Hände bleiben auf meinen Schultern liegen, ihre Augen weiten sich. Ich sage zärtlich, „Du bedeutest mir alles, Scully,“ und ich küsse sie, meine Hände auf ihrer Taille.



Für die erste Zeit öffnen sich ihre Lippe unter meinen ohne irgendein Verlangen, und ihre Zunge erprobt meinen Mund. Ich halte meine Hände auf ihrer Taille und lasse sie mich küssen, so wie sie es will. Als wir uns trennen, atmen wir beide ziemlich schwer, der Atem genauso erhitzt, wie die Dinge zwischen uns, die so weit gehen konnten. Ich lehne meine Stirn gegen ihre, atme gegen ihren Mund. Sie stupst meinen Mund mit ihrem an und küsst mich wieder.



Es ist dieses Mal länger und härter, als sie in meinen Mund atmet und ihre Hände über meine Brust gleiten lässt. Mit ihren Händen auf meiner Taille zieht sie mich an sich, so dass unsere Hüften so nah sind, dass die einzige Sache, die uns trennt, das sechzehnte eines Inches unserer Kleidung ist. Sie zieht meinen Kopf noch näher, reicht tiefer in meinen Mund mit einer beharrlichen Zunge.



Alarmglocken gehen in meinem Kopf los – das geht zu weit, sie versucht es zu hart, bevor sie wirklich dazu bereit ist – aber ich bin nicht dazu da, sie aufzuhalten, noch nicht. Ich versprach, ich würde ihr folgen, wohin sie mich nimmt, und dass bedeutet überall hin, wo sie sicher hingeht. Meine Hände wollen über sie wandern, aber ich halte sie standhaft auf ihrer Taille. Unser Atem scheint laut und harsch in dem stillen Haus.



Sie zieht sich als erste zurück. Sie presst ihre Wange gegen meine Brust und ich streichele ihr Haar, wartend.



Schließlich hebt sie ihr Gesicht, um mich anzusehen, und sie sagt sanft, „Ich habe immer noch Angst.“



„Es ist okay, Sweetheart. Ein Schritt nach dem anderen.“ Ich streichle ihr Gesicht mit meinen Fingerrücken, und sie lächelt.



„Ich hoffe, deine ganze Geduld wird die Belohnung wert sein,“ sagt sie leise.



„Ich zweifle nicht daran, Scully.“ Ich halte sie bei mir, ihren Kopf unter mein Kinn platziert, und - nicht zum ersten Mal – fällt mir verblüfft auf, wie gut wir zusammen passen. Jede Art wie ich sie umarme, fühlt sich natürlich an, als ob ich es mein ganzes Leben lang getan hätte. Wir hätten zusammen Kinder sein sollen, erstes Date, erste Liebe. Aber ich nehme an, es ist nicht von Bedeutung. Sie wird meine Letzte sein.



Sie küsst mich wieder, kurz diesmal, und tritt aus meinen Armen. „Lass uns unser restliches Gepäck aus dem Auto holen.“



„Was willst Du wegen den Mahlzeiten machen?“ Frage ich, als wir runtergehen. „Draußen essen, herbestellen oder kochen?“



„Eine Kombination von allen dreien wäre ideal. Wir können morgen Lebensmittel einkaufen gehen. Weißt Du überhaupt, wie man kocht?“



„Hey, ich bin ein toller Koch.“



„Uh-huh.“



„Bin ich. Meine Omelettes sind berühmt in fünf Staaten. „



„Für Täuschung, Ablehnung, Verwechslung, Geisteskrankheit und – „



Ich liebe es, wenn Scully Witze macht. Frohike beschrieb es mal als verstohlener Humor und das ist davon die beste Beschreibung, die ich jemals gehört habe. Ich mache ein gespielt betroffenes Gesicht, greife mir an mein Herz und sage, „Wirklich, Scully, ich bin verletzt.“



„Du lebst noch, es ist nur eine Fleischwunde.“ Oh, jetzt ist sie dran.



Ich halte auf der Treppe an und platziere mich breitbeinig, halte das Treppengeländer in einer Hand und meine andere stützt sich gegen die Wand, so kann sie mich nicht passieren. Sie hebt daraufhin eine Augenbraue und ich sage, „Kein Durchgang bis Du mich geküsst und Dich entschuldigt hast."



„Weil ich deine Kochkünste beleidigt habe?“



„Du hast noch nichts gegessen, das ich gekocht habe. Du stellst Vermutungen an, die mich nötigen, sie als falsch zu entlarven.“



„Laut den Beweisen, die ich in den vergangenen fünf Jahren gesammelt habe, Mulder, kannst Du kein Spiegelei von einem Rumpsteak unterscheiden, warum sollte ich also annehmen, Du wärst ein guter Koch?“



„Warum solltest Du annehmen, ich sei ein Schlechter?“



„Ich habe deine Küche gesehen, deswegen.“ Sie versucht zu passieren, aber ich bewege mich nicht.



„Betrachte es dann als Benutzungsgebühr.“



„Ug, Mulder, Du bist so böse wie meine Neffen.“ Sie kneift mir in Wange.



„Schwach. Das zählt nicht. Und Du musst Dich immer noch entschuldigen.“



„Oh, fein...Ich entschuldige mich für die Beleidigung deiner Kochkünste, und für meine Zweifel bezüglich deiner Kochkünste, dass Du nämlich überhaupt welche hast. Willst Du Dich jetzt bewegen?“



„Wir müssen an unserer Aufrichtigkeit arbeiten, Scully.“



„Ich werde es Dir aufrichtig zeigen –„ Sie legt ihre Hände auf meine Schultern und küsst mich fest. Oh, ja. Ich nenne das wirklich aufrichtig. Ich lasse das Geländer und die Wand los und schlinge meine Arme um sie. Obwohl sie zwei Stufen über mir steht, sind wir jetzt genau auf Augenhöhe, und ich hebe sie hoch, so dass ihre Füße über den Stufen pendeln.



Ich habe vor, mich umzudrehen und sie auf die Stufen unter mir zu stellen. Aber stattdessen macht Scully etwas, dass mich zu Tode erschreckt: Sie schlingt ihre Beine um meine Taille. Ich vermute, an und für sich ist das keine große Sache, aber bei all unserem Schmusen, ließ sie es nie zu, dass ich diese Art der Nähe zu ihrem Körper bekomme. Ich habe versucht, meine Hände auf ungefährliche Orte zu beschränken, wie ihre Hände und Schultern und Knie. Das ist – das ist so unerwartet, dass ich sie fast fallen lasse, und ich lehne ihren Rücken gegen die Wand, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich sie oben halten kann. Meine Beine fühlen sich schwach an, vor Lust. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll. Mein Körper will sie nur noch berühren, meine Haut sehnt sich nach Kontakt, mein Mund verzehrt sich nach ihr.



„Mulder,“ flüstert sie schließlich. „Mulder, bitte – „ Ihre Beine haben sich von mir losgemacht und ich lasse sie gehen, so dass sie auf ihren eigenen Beinen stehen kann. Ich sinke auf meine Knie, zu betäubt um zu stehen, und presse meine Wange gegen ihren Bauch. Sie gleitet mit ihren Händen durch mein Haar, wartet darauf, das ich mich wieder fange.



Warum beeindruckt mich dies mehr, als es sie beeindruckt? Wenn wir uns küssen, fühle ich mich, als wenn sie mich besänftigen will, bevor wir zurück zu unserem regulären Leben gehen, während es für mich eine Offenbarung ist, es ist mein Geburtstag, Weihnachten und der vierte Juli, es ist all das und eine Tüte Chips, es ist wie wenn man das wahre Gesicht der Liebe erblickt.



Ich schaue zu ihr auf und sie lächelt liebenswürdig. „Bist Du in Ordnung?“ fragt sie ruhig.



„Yeah. Bist Du es?“



„Ich bin okay. Wir müssen immer noch auspacken.“



„Yeah.“ Trotzdem bin ich widerwillig, sie gehen zu lassen. Ich könnte für immer so bleiben, sie nur umarmen, mein Ohr gepresst gegen das leise Glucksen ihres Bauches und dem beständigen Ta-Tump ihres Herzschlags. Und ich werde erinnert, plötzlich und traurig, wie gern ich einen zweiten Herzschlag hören würde, wenn ich sie so wie jetzt halte. Und das hartnäckiges Treten unseres Kindes gegen meine Hand. Ich weiß – besser als sie – dass es möglich ist, aber es ist eine so extreme Möglichkeit, wie alles andere auch, auf das wir in den vergangenen Jahren getroffen sind.



Die Türklingel läutet und wir zögern beide. „Mulder. Komm schon.“



„Ich weiß.“ Ich stehe auf, ihre Taille immer noch umarmend.



„Hast Du irgendwas interessantes gehört?“ neckt sie sanft, meine Wange streichelnd.



„Yeah, uhm, yeah. Ich könnte schwören, dass ich jemanden sagen hören konnte ‚Füttere mich, Steuermann.‘“



„Dann lass uns essen. Und gib ihm ein gutes Trinkgeld, es ist ein langer Weg von Cobb Creek.“



„Ja, Ma’am,“ sage ich, und küsse sie schnell, bevor ich die Stufen runterpoltere, um den Pizzajungen zu bezahlen.



Wir essen auf dem Wohnzimmerboden, mit gedimmten Licht, Jazz in der Stereo-Anlage und Feuer im offenen Kamin. Wir reden über Filme und Jazz und die besten Pizzas, die wir jemals gegessen haben. Und schließlich gegen elf, küssen wir uns zum Abschied und gehen in unsere getrennten Betten. Ich stelle Samanthas Bild auf das Nachtschränkchen und sage ihr ‚Gute Nacht‘, wie ich es immer tue.



Die Türen zwischen unseren Zimmern sind geöffnet, aber keiner von uns beiden überquert den Flur.
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