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Nachtschicht

von Steffi Raatz

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Es war dunkel im Wagen und das einzige Geräusch bestand aus dem Knacken der Sonnenblumenkerne, auf denen Mulder neben ihr herum kaute.

"Sie haben diese Dinger auch ständig im Mund...", lamentierte sie und lehnte sich in ihrem Sitz zurück.

"Sie beruhigen mich und stören nicht, außer vielleicht beim Küssen!", grinste er sie an und zwinkerte.

"Ja, ja ich weiß schon was jetzt kommt... sie haben hier ja keinen zum Küssen, also stören sie nicht", entgegnete sie und schloß ihre Augen.

"Genau!", antwortete er und kaute weiter.

"Ohhhh...", stöhnte sie und riß die Augen auf, "mich stört das Geknacke aber!"

"Na gut, aber nur auf ihre Gefahr hin!", brummte er und spuckte die Kerne durch das offene Fenster aus. Die restlichen in seiner Hand ließ er in seiner Jackentasche verschwinden.

"Dafür steh ich gerne grade!", murmelte sie und schloß wieder die Augen.

Es war ein langer anstrengender Tag gewesen und es schien eine anstrengende lange Nacht zu werden.

Das Trommeln von Mulders Fingern auf dem Lenkrad zerstörte jäh die sehnlichst von ihr erwünschte Ruhe und sie fluchte, weil sie sich wegen der Sonnenblumenkerne beschwert hatte.

"Mulder... muß das sein?", knurrte sie und sah ihn von der Seite an.

"Ich muß mich irgendwie beschäftigen!", entgegnete er.

"Aber bitte mit etwas anderem, ja?"

"Mit Ihnen?", grinste er frech und piekste sie in die Seite.

"Mulder!", zischte sie und klopfte ihm auf die Finger, dann schloß sie wieder die Augen und hoffte, er würde sie in Ruhe lassen.

Einen kurzen Augenblick blieb es auch ruhig, dann hörte sie ein leises Rascheln und spürte mit einem Male Mulders Lippen auf ihren.

Erschrocken riß sie die Augen auf und blickte in seine grünen. Ein sanftes Lächeln lag in ihnen: "Sie wollten doch, daß ich mich anderweitig beschäftige."

Scully mußte unbewußt grinsen und spürte nur wenige Sekunden später erneut seine Lippen auf ihren.

Dann stieß sie ihn unsanft fort und schnappte nach Luft: "Meine Güte, was soll das?"

"Ich habe Sie gewarnt", grummelte er und sah sie eindringlich an.

"Ja, aber ich konnte doch nicht ahnen, daß sie mir gleich an die Wäsche gehen!", entgegnete sie leicht entsetzt und rückte Richtung Fenster, so weit sie konnte.

"Hey, Sie haben gesagt, Sie stehen gern für jedes Risiko gerade!", er grinste frech und obwohl es sie ärgerte, daß er sich solche Freiheiten herausgenommen hatte, amüsierte sie es auch ein wenig.

"Okay, gut, dann werden Sie jetzt wieder Sonnenblumenkerne kauen. Ich werde das Geräusch einfach versuchen zu ignorieren!", Sie hob die Hände in Abwehrstellung und verzog ihr Gesicht.

Er zuckte lediglich mit den Schultern und griff wieder in seine Jackentasche, wußte er doch ganz genau, daß sie das Geknacke keine zehn Minuten aushalten würde. Entsprechend lag ein wissendes Grinsen auf seinem Gesicht, als er registrierte, wie sie das Gesicht verzog, als er in seine heißgeliebten Sonnenblumenkerne biß.

Es dauerte keine zehn Minuten, da glaubte Scully, ihm an die Kehle springen zu müssen. Dieses Geräusch schien sie in den Wahnsinn zu treiben.

Und vielleicht ließ sich ihre folgende Handlung darauf zurückführen, denn in ihrer Verzweiflung faßte sie nach seinem Kragen, zog ihn an sich und küßte ihn mit einer Inbrunst, die ihn völlig aus dem Gleichgewicht warf.

"Was war das?", murmelte er erstaunt, als sie ihn für einen Augenblick zu Luft kommen ließ.

"Ich hab's mir anders überlegt", brummte sie, "lieber keine Sonnenblumenkerne!" Dann spürte er ihre Lippen wieder auf seinen und ergab sich ihrem Kuß.

Vielleicht geschah es unbewußt, vielleicht war es Schicksalsfügung, als ihr Sitz nach hinten rauschte und sie in eine liegende Position brachte. Scully betrachtete ihn forschend, dann schlang sie ihre Arme um ihn, zog ihn zu sich herunter und küßte ihn erneut.

Er spürte ein Ziehen zwischen seinen Lenden, eine Leidenschaft, die er nie vermutet hätte und das Verlangen nach seiner Partnerin.

Sie fuhr mit ihren Händen unter sein Jackett, fuhr mit ihren Fingern seinen Rücken auf und ab.

Mulder wurde zunehmend wärmer. Hastig zog er sein Jackett und seine Krawatte aus und verteilte dabei seine Sonnenblumenkerne quer im Fußbodenraum des Wagen.

Ein Lächeln huschte über Scullys Gesicht, dann zog sie ihn wieder zu sich hinab, ließ ihm keine Ruhepause. Er hatte vermutet, daß in ihr eine leidenschaftliche Frau steckte, aber er hatte nie zu träumen gewagt, daß sie ihn an dieser Leidenschaft teilhaben lassen würde.

So eng der Wagen auch sein mochte, er schaffte es irgendwie auf ihre Seite zu klettern und sich über sie zu legen.

Scully spürte sein Gewicht, seine Männlichkeit, doch es störte sie nicht. Ihr Körper und ihr Verstand sendeten eindeutige Signale aus - sie wollte diesen Mann.

Dann nahm alles seinen Lauf. Sie küßten sich immer leidenschaftlicher, wurden beide immer erregter und konnten nicht mehr voneinander lassen.

Er schob ihren Rock hoch, stellte erstaunt fest, daß sie nichts darunter trug und erntete ein verheißungsvolles Lächeln von seiner Partnerin.

Die Knöpfe ihrer Bluse zersprangen, als er sie mit einem lauten Ratsch öffnete und voller Leidenschaft ihre Brüste betrachtete, die sich ihm entgegenhoben.

"Warst du auf diese Gegebenheit vorbereitet?", murmelte er und öffnete ihren vorne verschließbaren BH.

"Man soll nie die Hoffnung ausgeben", raunte sie und zog ihn zu sich runter, um ihn erneut zu küssen. Sie konnte einfach nicht genug davon bekommen.

Er löste sich wieder von ihr, öffnete seine Hose und befreite sein pralles Glied aus seiner Verpackung. Er wollte sie, er konnte nicht anders. Jetzt und hier, auch wenn das nicht der Ort war, den er sich immer vorgestellt hatte.

Seine Hände faßten nach ihren Pobacken, zogen sie an sich heran. Dann drang er in sie ein, wild, leidenschaftlich und hart.

Scully keuchte erstaunt auf. So wild, so hemmungslos kannte sie ihren Partner gar nicht, aber es erregte sie. Sie stöhnte unter ihm auf, bog sich ihm entgegen und schrie seinen Namen voller Inbrunst. Er rieb sich an ihr, trieb sie beide an und verschaffte ihnen einen schnellen, leidenschaftlichen Höhepunkt.

Beide schrien auf und klammerten sich dann naßgeschwitzt aneinander.

Zitternd vor Leidenschaft blieben sie einen Augenblick ineinander verschlungen liegen. Ihr Atem ging schwer.

"Wenn ich dir zu schwer werde...", begann er und blickte in ihr engelsgleiches Gesicht.

Sie schüttelte den Kopf und fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar: "Ehrlich gesagt, gefällt es mir."

Seine Hände strichen zärtlich über ihr Gesicht, während er sie sanft küßte. Sie waren beide erschöpft und müde, aber glücklich.

"Ich möchte dir nur noch sagen, daß ich das hier nicht als One-Night-Stand ansehe", raunte er und sah ihr fest in die Augen, "ich liebe dich!"

Erwartungsvoll sah er sie an und bebte innerlich, wie sie auf seine Worte reagieren würde.

Sanft fuhr sie ihm mit dem Zeigefinger über die Lippen und lächelte: "Ich liebe dich auch, auch wenn dies ein wirklich ungewöhnlicher Ort ist, um es dir zu zeigen."

"Ich konnte nicht anders", griente er verschmitzt und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Die Erleichterung über ihre Worte stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Zärtlich zwickte sie ihn in die Seite: "Du wußtest ganz genau, wie du mich in den Wahnsinn und in diese Situation treiben konntest."

Mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht nickte er eifrig und ernte als Dank einen Knuffer in die Seite.

"Ich denke mal, wir sollten uns wieder anziehen... wer weiß, ob noch jemand hier vorbeikommt und uns entdeckt...", murmelte er und küßte sie ein letztes mal mit aller Leidenschaft, ehe er sich von ihr zurückzog.

"Du hast Recht", entgegnete sie und zog ihre Kleidung zurecht. Dann ließ sie den Sitz wieder nach vorne klappen und versuchte ihre Bluse notdürftig zu schließen.

"Vielleicht solltest du mein T-Shirt...", begann er bei ihrem Versuch, die Bluse zu schließen, doch er erntete nur strafende Blicke.

"Ich werde es hiermit probieren," erwiderte sie und zog ihre Bluse ganz aus und ihren Blazer, den sie vor Stunden auf den Rücksitz verfrachtet hatte, an. Als er geschlossen war, konnte man kaum noch erkennen, daß sie keine Bluse darunter trug. Sie wirkte zufrieden.

"Das mag ja wirklich eine hervorragende Tarnung sein, aber allein der Gedanke, daß du dort unten drunter fast nichts trägst, macht mich wahnsinnig", Mulders Hand fuhr unter ihren Blazer und berührte zärtlich ihre nackte Haut.

Scully schmiegte sich wie eine Katze an ihn und ließ sich erneut küssen, während Mulders zweite Hand unter ihren Rock wanderte.

Plötzlich registrierte sie aus dem Augenwinkel ein Blaulicht im Rückspiegel. Sie drängte Mulder sanft aber bestimmt von sich fort und deutete auf den Polizeiwagen.

Beide zupften und zerrten ihr Kleidung und Haare zurecht und Scully hatte gerade Mulders Wange von ihrem Lippenstift befreit, als es an der Scheibe klopfte.

Mulder kurbelte langsam die Fensterscheibe herab und sah den Officer unverwandt an: "Sie wünschen?"

"Was machen Sie hier?", eingehend betrachtete er Scully und ihre leicht zerzausten Haare. Sie fühlte sich ertappt und fürchtete man würde ihr das ansehen.

"Würden Sie bitte aussteigen?", der Officer schien zu ahnen, was hier vorgegangen war und vermutete anscheinend eine Straftat. Scully wurde ganz übel.

"Hören Sie", begann Mulder und griff tastend nach seinem Ausweis, "ich bin FBI-Agent und das ist meine Kollegin und wir sind hier bei einer nächtlichen Überwachung. Was Sie hier gesehen haben, ist lediglich Tarnung."

Der Officer starrte auf Mulders Ausweis und anschließend auch auf Scullys, die ihren aus ihrer Jackentasche gekramt hatte.

"Mh... nun gut... ich will mal nicht so sein. Lassen Sie sich nur nicht erwischen, wenn es mal ernst werden sollte...," brummte der Beamte zwinkernd und ging wieder zu seinem Kollegen zurück.

Scully und Mulder sahen sich erleichtert an: "Ich würde sagen, wir verschwinden, sobald der Streifenwagen außer Sicht ist, Mulder."

Er nickte nur und lehnte sich zurück: "Jetzt brauch ich erstmal meine Sonnenblumenkerne!"

Scully blickte gen Himmel: "Oh Mulder!", dann begann sie zu lachen.





Ende
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