The city shimmers above me

in a thousand points of light

and above in the stars

countless in number

but some kind of illion maybe

(Extremis, Hal feat. Gillian Anderson)







Die Nacht ist schwarz, doch die leuchtenden Sterne am Himmel erleuchten die Welt…und mich. Jeder Stern erzählt seine eigene Geschichte. Jeder Stern ist anders. Sterne sind wie eine

alte Fotografie. Sie sind tausende von Jahren alt, doch erst jetzt kommen sie zum Vorschein und erzählen uns ihre Geschichten. Erst jetzt fange ich an, darüber nachzudenken. Zu

verstehen, dass jeder Stern eine Seele ist. Erst jetzt, nachdem Mulder von mir gegangen ist bin ich fähig dazu.



Ich habe noch nie darüber nachgedacht, was wohl mit den Menschen passieren wird, die von uns geschieden sind. Ich hatte immer Angst davor, den Tod und das danach folgende zu

akzeptieren. Doch nun weiß ich, was uns allen nach dem Tode erwarten wird. Ich weiß es durch Mulder, denn er lehrte mich, dass jeder Stern eine Seele darstellt. Der Gedanke

daran löst ein schönes Gefühl in mir aus. Ich bin meiner Schwester, meinem Vater und auch Mulder näher als je zuvor. Ich kann immer zu ihnen sprechen und obwohl sie stumm sind,

bekomme ich trotzdem immer eine Antwort. Sterne sind nicht immer zu sehen, aber dennoch weiß ich, dass sie da sind.



Ich muss keine Angst haben sie jemals zu verlieren, denn sie werden immer da sein. Sie werden mich immer begleiten. Jetzt, wo ich weiß, dass die Seelen dort oben über mir wachen,

mildert sich der bittere Schmerz des Verlustes.



Ich kann immer noch nicht glauben, dass Mulder auch gegangen ist. Das auch er mich allein gelassen hat. Der einzige, dem ich vertraute...den einzigen, den ich liebe. Aber er konnte

nichts dagegen tun. Wir beide waren machtlos. Es geschah so schnell und es war unbegreiflich für mich. Ich konnte nicht glauben, was ich mit meinen eigenen Augen sah. Ich habe die

schlimmen Bilder noch immer vor Augen und ich habe Angst sie zu schließen. Habe Angst zu schlafen. Ich sitze lieber hier unter dem Sternenhimmel und

schaue hinauf in die weite Galaxie. Hinauf zu meinem Dad, zu meiner Schwester und zu Mulder, dem Mann, den ich über alles liebe. Niemand kann verstehen, wie sehr ich ihn vermisse.

Und obwohl ich weiß, dass er noch immer bei mir ist und über mich wacht, quält mich der Gedanke ihn nie wieder zu sehen, ihn nie wieder zu berühren, ihn nie wieder lachen zu sehen. Nie

wieder werde ich die Nähe und Wärme spüren, die er ausstrahlte, wenn ich bei ihm war...nie wieder!



Das einzige, was mir von Mulder geblieben ist, sind die wunderschönen Erinnerungen und ein Buch, das er mir gab, bevor er ging.



Für einen letzten Moment blühte er noch einmal auf, um mir eine Nachricht zu geben, bevor er starb. Und er gab mir dieses Buch. Erst als ich es las, merkte ich, dass er diese Nachricht aus dem Buch genommen hatte. Ich werde seine Worte nie vergessen.



Ich wachte an seinem Bett und er nahm meine Hand. Mit sanfter und ruhiger Stimme sprach er: „Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“



Mit diesen Worten gab er mir das Buch und schwieg für immer.



Ich blicke auf den Titel des Buches und lese die drei Worte ganz langsam: „Der kleine Prinz.“



Nach endlosen Sekunden spiegelt sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen und ich sage, während ich wieder zum Himmel blicke: „Ja... ja, du hast recht... du bist mein kleiner Prinz...“



ENDE