World of X

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My first, my last, my everything

von Blue, Caro

Kapitel 2

"Agent Mulder, Agent Scully...bitte setzen Sie sich doch", erklärte Richard.

Die beiden nahmen Platz und Scully ließ ihre Blicke durch den Raum schweifen.

"Haben Sie ihrer Partnerin schon über den Fall berichtet?"

"Nein, ich habe es für besser gehalten, Sie das übernehmen zu lassen", sagte Mulder und lächelte dabei leicht.

Scully schaute Richard an. Sie wollte jetzt endlich mehr über diese Sache wissen.

"Also, Agent Scully...es ist so...hier passieren wirklich unheimliche Dinge", brachte Richard fast flüsternd hervor.

"Und die wären?", fragte sie ungeduldig.

"Nun, ich glaube, hier gibt es Aliens. Ich höre des Öfteren eine seltsame Musik und dann kommt dieses grüne Dings und...es ist einfach schrecklich", sagte er kopfschüttelnd und Scully kam diese Angst unecht vor. Das war kein Mann, der vor ihr saß, das war ein erbärmlicher Feigling.

"Was macht es mit Ihnen? Wie sieht es aus?", fragte Scully nach.

"Also, es ist grün und tanzt einfach nur und ich höre diese Musik. Es hat mich nicht angefallen oder so, aber ich glaube ich...ich glaube, ich habe Angst."

Scully hatte das Gefühl gleich laut loslachen zu müssen. Das war doch wohl nicht Mulders Ernst, sie wegen so etwas extra herzuholen. Und sie hätte sich darüber totlachen können, wie Richard sich ausdrückte...Ich habe Angst...ach herrje....

"Also, verstehe ich Sie richtig, dass Sie nur ein grünes Etwas sehen, dass zu einer bestimmten Melodie tanzt, oder wie? Und weil es grün ist, ist es gleich ein Alien?", fragte Scully skeptisch.

Richard nickte stumm und Mulder wäre jetzt am liebsten im Boden versunken und nie wieder raus gekommen. Richard hatte ihm das alles vollkommen anders erzählt.

"Mulder? Kann ich Sie mal unter vier Augen sprechen?"

Er nickte und sie standen auf, um raus zu gehen. Als sie die Türe öffneten, purzelten Elaine und Ally nach hinten. Mulder stockte der Atem. Doch er ging schnellen Schrittes an ihr vorbei zu einem Ort, an dem er mit Scully ungestört reden konnte. Und es gab verdammt nicht viele Orte, an denen man beruhigt sein konnte, dass niemand lauschte.

"Scully? Ich weiß, was Sie jetzt denken", sagte er mitleidig.

"Ach ja? Mulder, was soll das hier? Sie sind mir ja schon mit den komischsten Fällen angekommen, aber das hier? ...Ich meine, soviel gesunden Menschenverstand müssten Sie doch eigentlich haben, um zu merken, dass das hier...mir fällt noch nicht mal ein Wort dafür ein." Obwohl Scully normalerweise immer sofort wütend wurde, wenn Mulder wieder einmal Mist gebaut hatte, fand sie diesmal die ganze Situation einfach nur zum Lachen komisch, was sie ihm auch mit einem breiten Grinsen zeigte.

"Scully, warum lachen Sie jetzt bitte?"

"Also Mulder, schauen Sie sich doch mal um. Was bitteschön ist hier nicht komisch? Gesichts- BH...also bitte...."

Jetzt musste auch Mulder lachen. Das mit dem Gesichts - BH war wirklich zu komisch.

"Aber Scully, er hat mir das ganz anders am Telefon geschildert...wirklich...so hat er mir das nicht erzählt", sagte Mulder, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.

"Wie hat er Ihnen das denn erzählt, Mulder?"

"Anders eben...er klang wirklich so, als ob er Panik hätte und ich dachte er meint es ernst...und Scully...." Mulder schaute zu Boden, denn was er jetzt sagen würde, wäre für Scully Grund genug ihn einweisen zu lassen.

"Was denn, Mulder?"

"Ich...ich habe es auch gesehen...."

"Was?! Sie haben es auch gesehen?" Scully runzelte die Stirn.

"Ja, in seinem Büro. Ich war bei den anderen und da hab ich es gesehen und diese komische Melodie...ich glaube es war Barry White...."

"Barry White...", murmelte Scully skeptisch.

"Ja, Scully. Ich wollte Ihnen das zuerst gar nicht sagen, weil Sie mir eh nicht glauben würden, aber tun Sie es jetzt vielleicht doch?” Mulder klang verzweifelt.

Scully holte tief Luft. Was sollte sie denn bitteschön jetzt tun? Diese Geschichte war einfach zu bescheuert, als das sie auch nur in entferntester Weise wahr sein konnte.

"Mulder, sind Sie sich denn da auch ganz sicher?"

"Natürlich, Scully und wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht anders reagiert, als er mir die Geschichte aufgetischt hat. Er hat am Telefon zuerst so anders geklungen und dann erzählte er mir das gleiche wie Ihnen. Doch als ich es dann selber gesehen habe, da fand ich das gar nicht mehr komisch..."

"Können Sie mir das "grüne Etwas" denn näher beschreiben? Ich meiner, außer, dass es Ihnen Angst gemacht hat, Mulder."

"Also, es war grün, wie Sie schon wissen und es hatte Hörner auf dem Kopf...nein, es waren keine Hörner. Es war so was wie Antennen und es hatte große Augen. Das Ding war nicht größer als...nun ja, sagen wir mal 50 cm und es hat zu dieser Musik getanzt..."

"Sie meinen so was, wie man bei Toys´R´Us bekommt?", fragte sie leicht ungläubig.

"Ja, so in etwa...Scully, Sie halten mich doch jetzt bestimmt für total bescheuert, oder?"

"Wäre das denn was neues für Sie?", zwinkerte sie ihm zu.

Mulder jedoch verdrehte nur genervt die Augen.

"Was machen wir denn jetzt, Scully? Diese Leute werden mir langsam unheimlich."

"Warum, Mulder? Sie scheinen doch ganz nett zu sein...ein bisschen seltsam vielleicht, aber doch nett."

"Ja, das meinen Sie. Warten Sie mal ab, bis Sie einen Tag hier verbracht haben...Nett sind sie ja alle...vielleicht etwas zu nett...", brummte Mulder, während er einen ganz kurzen Blick auf Ally warf und sie genervt ansah.

"Ich habe doch in dieser Sache genug Erfahrung, Mulder", lächelte sie ihm schadenfroh zu.

Mulder wusste genau, was sie damit sagen wollte, jedoch tat er so, als hätte er es nicht gehört...wie immer.

"Und was bitte machen wir jetzt, Mrs. Oberschlau?"

"Sie sind doch der Experte, Mulder", entgegnete sie ihm.

"Was meinen Sie, warum ich Sie herbestellt habe?"

Okay, das ist nicht der Grund, aber trotzdem weiß ich nicht mehr weiter..., dachte er.

"Vielleicht sollte ich mich mal bemühen, damit ich es auch zu sehen bekomme, Mulder."

"Ja, denn bis jetzt waren es ja nur ich und..." Mulder stoppte, denn plötzlich ertönte John Cages Stimme. Er schrie wie ein kleines Baby, was seine Flasche haben will.

"HILFE!!! HILFE!!!...ich...ich...ich habe es gesehen...ein Alien und ich...ich...ich habe Musik von Barry White gehört...." John Cage rannte wie ein wildes Eichhörnchen durch die Gegend. Aus seiner Nase ertönte ein ganzes Blasorchester.

"Okay, jetzt sind es drei", sagte Mulder.

Die beiden Agenten gingen hinüber zu Cage und versuchten ihn zu stoppen.

Scully redet beruhigend auf ihn ein, doch das schien keine besonders große Wirkung zu haben. Seine Nase pfiff wie eine Dampflok. Scully brüllte ihn an, damit er endlich zum Stillstand kam. "Jetzt sehen Sie mich an...Hören Sie mir zu..."

Scully hielt ihn fest und Cage hielt die Luft an. Seine Nase jedoch pfiff immer noch fröhlich vor sich hin. Schließlich hielt er sie zu.

"Mr. Cage...was haben Sie gerade gesehen?", fragt Scully sichtlich erleichtert, das Pfeifen nicht länger ertragen zu müssen.

"Ich...ich...ich habe ein Alien gesehen und es hat getanzt...zu der Musik von Barry White." Er sprach, als ob sich in einem Trance ähnlichen Zustand befand. Kurz ließ er seine Nase los, doch es ertönte noch immer das mittlerweile leisere Pfeifen und er hielt seine Nasenlöcher wieder zu und lächelte eingeschüchtert.

Ein Alien...sicher..., dachte Scully in sich hinein und sah hilflos zu Mulder rüber und versuchte seine Gedanken zu lesen. Er hingegen hoffte, dass Scully dem ganzen endlich etwas mehr Glauben schenken würde...schließlich waren es jetzt schon drei, die es gesehen hatten.

Mittlerweile hatten sich alle Mitarbeiter der Kanzlei um sie herum in einem Kreis aufgestellt, um ja jedes kleinste Detail mitzubekommen.

"Lassen Sie uns doch alleine in Ruhe darüber reden, Mr. Cage", schlug sie ihm vor, als sie die Menschenmenge erblickte. John war nur fähig zu nicken. Scully gab ihrem Partner ein Zeichen und die drei verzogen sich in Cages Büro. Das hätten sie sich aber eigentlich auch sparen können, denn mit Elaine als Sekretärin bleibt nichts geheim. Bevor Mulder die Türe schloss, betrachtete er Elaine mit einem prüfenden Blick, doch diese klebte mit ihrem Ohr sofort wieder an der Türe, als er sie geschlossen hatte. John setzte sich auf den Boden und zog die Schuhe aus.

Auf den Boden?, dachte Scully.

"Ähm, wollen wir uns nicht lieber hierher setzen?" Sie deutete mit ihrem Finger auf die Couch in der anderen Ecke des Büros. John lag nun auf dem Rücken und starrte aus dem Fenster in der Decke.

"Nein, nein. Das tue ich immer. Ally, Richard und ich liegen oft hier an dieser Stelle und starren in den Himmel."

Scully zögerte einen Moment, doch dann legte sie sich neben ihn. Mulder traute seinen Augen nicht. Hatte sich Scully nun wirklich neben die Pfeifnase gelegt?

"Es hilft. Glauben Sie mir", sagte Cage.

"Na kommen Sie schon, Mulder", sagte Scully fordernd.

Nach ein paar Sekunden legte er sich neben Scully auf den Fußboden.

"Meine Schuhe lasse ich aber an", lächelte er.

Für einen Augenblick sagte niemand etwas.

"Und, Scully? Was sagen Sie jetzt? Ich meine, jetzt sind wir schon zu dritt", brach Mulder das Schweigen.



Während dessen redeten Ally und Elaine über Mulder vor Cages Türe.

"Was kann ich denn noch tun, Elaine?", sagte Ally verzweifelt.

"Warte mal, ich habe da eine ganz neue Erfindung. Ich selber habe sie schon ausgetestet", grinste Elaine.

Ally blickte Elaine fragend an. Elaine holte ein kleines Fläschchen mit einer rosa farbenen Flüssigkeit darin und bestäubte Ally damit.

"Was ist das?", hustete Ally.

"Ally, du wirst es nicht glauben, aber Mulder wird verrückt nach dir sein, wenn er in deine Nähe kommt", grinste Elaine voller Eifer.

"Echt? Dann mach gleich noch eine Ladung drauf."

Elaine besprühte Ally noch mehr.

"Und du bist sicher, dass es funktioniert?", fragte Ally.

"Ja, ich denke schon. Du wirst es gleich sehen, wenn er raus kommt."

Nach einer Weile öffnete sich die Türe zu John Cages Büro und die beiden Agenten traten aus dem Zimmer. Ally fing Mulder sofort mit ihren Blicken ein, während sie langsam zu ihm schritt.

"Scully? Oh mein Gott, " sagte er, als er an Ally vorbei ging.

"Was hat sie denn? Sie schaut Sie ja an, als ob Sie der letzte lebende Mann auf Erden wären."

"Scully...ich sehe das Ding wieder. Es tanzt um mich herum", sagte Mulder.

"Wo, Mulder? Ich sehe gar nichts...nur Ally, die Sie anguckt, als wären Sie ein Stück Torte."

"Da, Scully. Direkt vor mir.....Es tanzt...Gott, diese Musik ist so laut."

Mulder wurde von allen Seiten angestarrt.

"Mulder, Sie können jetzt mit Ihren Spielchen aufhören. Sie haben schon alle Augen auf sich gerichtet und gelacht haben wir auch... also..."

"Agent Scully, ich sehe es aber auch. Direkt vor mir", meldete sich Richard Fish zu Wort.

Er schmiss sich auf den Boden und klammerte sich an Scully Beinen fest.

"Bitte beschützen Sie mich...Das ist doch Ihre Pflicht, " wimmerte er.

"Ist denn hier jeder verrückt geworden? Da ist absolut nichts", gab ihm Scully als Antwort.

Elaine ging zum Fenster, um es zu öffnen.

"Meine Güte, ist es hier stickig drin", sagte sie dabei.

Ein kräftiger Luftzug schwirrte durch die Räumlichkeit. Die Männer kamen nach wenigen Sekunden wieder zu Sinnen.

"Scully? Sie haben das nicht gesehen?", fragte Mulder immer noch leicht verwirrt.

Scully schüttelte den Kopf.

"Moment mal...Scully, kann ich kurz unter vier Augen mit Ihnen reden?", fragte Mulder.

Er zog Scully am Arm in die Ecke, in der sie eben auch geredet hatten.

"Was ist da gerade passiert Mulder?", fragte Scully mittlerweile doch etwas besorgt.

"Scully, ich und die beiden anderen Männer haben es gesehen und ich wette, wenn noch mehr Männer im Raum gewesen wären, dann hätten die es auch gesehen. Scully, die ganzen Frauen hier haben es nicht gesehen. Was ist das, Scully? Ich finde das langsam nicht mehr komisch."

"Die nackte imaginäre Frau zwischen den Eiswürfeln in der Coca Cola Werbung?"

"Was zum Teufel meinen Sie, Scully?"

"Sie kennen doch die Werbung mit den Eiswürfeln...Männer sehen darin tatsächlich die Form einer nackten Frau, obwohl ich denke, das Männer sich das nur hineinphantasieren, " erklärte Scully.

"Einbildung, Scully? Das kann gut sein, aber wovon denn bitteschön? Und warum sehen nur wir drei Männer es? Scully, Sie müssen mir glauben...Ich habe dieses grüne Dings wieder gesehen und diese Musik...und ich war nicht alleine. Scully, bitte glauben Sie mir."

"Gut, Mulder. Ich glaube Ihnen ja. Aber wenn Sie mir nicht mehr dazu sagen können, dann werde ich Ihnen auch keine große Hilfe sein können. Alles was ich weiß ist, dass es grün ist und diese Barry White Musik da ist. Wissen Sie denn wirklich nicht mehr?"

"Herr Gott, Scully! Wenn ich mehr wüsste, dann würde ich es Ihnen doch sagen. Er tanzt um mich herum. Verdammt, ich werde verrückt bei diesem Anblick und außerdem werde ich von dieser blonden Frau da hinten verfolgt."

Mulder blickte zu Ally hinüber, die ihn noch immer fasziniert beobachtete.

"Jetzt wo Sie es erwähnen...Kann es sein, dass es vielleicht etwas mit ihr zu tun hat? Ich meine, es hat erst angefangen, als wir aus dem Büro raus kamen und Sie an ihr vorbei gegangen sind", sagte Scully.

"Mit ihr? Wie soll das gehen? Glauben Sie etwa, dass Sie hexen kann oder was? Scully, ich bitte Sie."

Mulder konnte sich ein lachen nicht verkneifen.

"Sie bitten mich? Habe ich mich jemals über Ihre Theorien lustig gemacht? Wer hat denn immer gesagt, man soll jeder Theorie nachgehen? Sie haben mich um meine Hilfe gebeten und ich habe einen Vorschlag gemacht...aber wenn Sie das alles für Schwachsinn halten, dann machen Sie das hier doch alleine", antwortete Scully patzig.

"Scully, es tut mir leid...So war das nicht gemeint... Es war nur so ungewohnt das aus Ihrem Mund zu hören...Es tut mir leid, Scully."

Mulder sah verlegen zu Boden.

"Kommen Sie, lassen Sie uns mal zu den anderen rüber gehen."

Scully tat ihre patzige Antwort mittlerweile auch schon wieder leid. Manchmal sprach sie schneller als sie dachte und dann kam so etwas dabei heraus.

"Sorry, Mulder. Das ist mir so rausgerutscht", sagte sie entschuldigend.

Er lächelte sie an und sie gingen wieder zurück zu den anderen. John Cage war mittlerweile auch wieder dazu gestoßen. Ally war gerade dabei mit Elaine zu reden. Mulder und Scully richteten ihre Blicke auf die beiden.

"Es hat nicht geklappt, Elaine! Du weißt genau, was mir das bedeutet und du machst alles kaputt", sagte Ally mehr als gereizt.

"Es tut mir leid. Ich dachte wirklich, dass es funktioniert...Achtung, die gucken schon", gab Elaine zurück und lächelte dabei verlegen.

Scully sah Mulder an.

"Was ist? Haben Sie Lust meine Theorie zu prüfen?”

"Oh ja, und ob ich das habe, " sagte Mulder mit einem schadenfreudigen Unterton.

"Hey Ally, Elaine. Haben Sie eben auch was gesehen?”, fragte Scully, um ein Gespräch mit ihnen anzufangen.

Mulder ging währenddessen zu Cage und Fish hinüber.

"Äh, was? Achso, nein, haben wir nicht", stottert Elaine.

"Was sollen wir denn gesehen haben", fragte Ally.

"Sagen Sie Elaine...Sie machen doch hier den Kaffe, oder?"

"Ja, den mach ich. Ich bin hier Mädchen für alles. Wie schon gesagt, wenn Sie mal ein Problem haben, dann bin ich für Sie da oder wenn Sie mal meinen Gesichts-BH oder meine andere Erfindungen austesten wollen..."

"Und Sie machen den Kaffee genau wie immer, " hakte sie nach.

"Ja, sicher. Worauf wollen Sie hinaus?"

"Nichts, schon gut...Sie sind Erfinderin? Was haben Sie denn noch so alles erfunden? Das hört sich ja sehr interessant an", fragte Scully mit gespieltem Interesse.

Elaine konnte ihr Glück nicht fassen. Gab es wirklich noch Menschen auf diesem Planeten, die sich ernsthaft für ihre Erfindungen interessierten ohne sich lustig über sie zu machen?

"Nun ja, wir hätten da einmal den Gesichts BH....... *blablablablablabla*........und ich habe auch eine elektrische Klospülung mit einem Deckelöffner erfunden. Diese benutzt jetzt John Cage. *blablabla*....."

Im Eifer ihrer Erzählungen zählte sie aus Versehen den "Männer-Duft" auf, was sie eigentlich gar nicht wollte.

"...Und dann noch die Flüssigkeit in diesem Fläschchen. Es hat noch keinen Namen, weil..."

Elaine schreckte hoch, als sie merkte, was sie da eben gesagt hatte und versteckte das kleine Fläschchen hinter ihrem Rücken, obwohl sie genau wusste, dass Scully es schon längst gesehen hatte.

"Was denn für eine Flüssigkeit? Ein Parfum? Ich liebe Parfums", fragte Scully, um sie endgültig aus der Reserve zu locken.

"Ach, das ist nicht der Rede wert...Es hat eh nicht funktioniert...äh, ich meine...ich meine, es riecht schrecklich, " grinste sie verlegen.

"Ist es dort in dem Fläschchen? Lassen Sie mich mal riechen. So schlimm kann es doch gar nicht sein."

"Ich...ähm, nein. Das ist mir unangenehm. Wissen Sie, ich kann Ihnen versichern, dass es nicht gut riecht. Aber Sie können gerne mal meinen Gesichts- BH anziehen", lächelte sie nervös.

"Wissen Sie, Elaine, ich kenne mich mit Chemie auch sehr gut aus und ich könnte Ihnen ein paar gute Tipps geben."

Oh Nein, jetzt ist sie auch noch Chemikerin, dachte Elaine.

Zögernd gab sie Scully das kleine Fläschchen mit der rosa Flüssigkeit und wäre dabei am liebsten im Boden versunken.

Scully drehte vorsichtig den Deckel ab und schnupperte vorsichtig.

"Hmm, ich habe da eine Idee. Könnte ich mir davon vielleicht ein paar Tropfen abfüllen?", fragte Scully.

"Nein, lieber nicht", gab Elaine zurück.

"Ach kommen Sie schon. Wir sind doch fast schon richtige Freundinnen", lächelte Scully ihr zu.

Sie scheint ja wirklich Interesse an meiner Erfindung zu haben und wenn es ja eh nicht geklappt hat...was soll’s. Es wird schon nichts passieren, dachte Elaine in sich hinein.

"Na schön, aber nur ein bisschen."

Scully füllte sich ein bisschen ab und bedankte sich bei Elaine.

"Ich werd mal rüber zu meinem Partner gehen. Danke Elaine."

Scully drehte sich um und wollte rüber zu Mulder, doch Ally stoppte sie mit ihrer Stimme. Sie stand die ganze Zeit neben Scully und Elaine und war einfach nicht zu Wort gekommen.

"Sagen Sie mal...Agent...äh...Agent Scully. Was macht Agent Mulders Frau eigentlich immer, wenn er unterwegs ist? Ich meine...ach, Sie wissen schon."

"Ähm, Mulders Frau? Mulder ist nicht verheiratet. Aber Ally, wenn Sie sich das nächste Mal nicht sicher sind, dann prüfen Sie doch einfach mal den Ringfinger", versuchte sie zu scherzen.

Die soll sich bloß nicht an ihn ranmachen, dachte Scully zornig.

"Ach, er ist gar nicht verheiratet? Auch keine Freundin?"

"Nein zur Zeit nicht", sagte Scully genervt.

Und alles nur, weil ich meine Klappe nicht aufkriege, um es ihm zu sagen.

Scully wendet sich erneut zum gehen, doch auch diesmal wird sie von Ally gestoppt.

"Agent Scully, warten Sie."

"Ja?"

"Wie lange werden Sie noch hier sein?"

"Das kann ich Ihnen nicht sagen. Wenn der Fall abgeschlossen ist, dann werden wir zurück fliegen."

"Oh...schön...sehr gut...ich meine...okay."

Mulder stand am Fenster und blickte über die Stadt. Cage und Fish hatten sich mittlerweile wieder in Cages Büro verzogen, um sich wieder die Schuhe auszuziehen und in das Dachfenster zu starren.

"Hey, vielleicht ist meine Theorie doch nicht falsch, " sagte Scully, als sie Mulder leicht von der Seite anstubbste.

Mulder drehte sich zu ihr um und sah Scullys triumphierendes Lächeln, als sie ihm die rosa Flüssigkeit unter die Nase hielt.

"Tadah...Das ist Elaines neueste Erfindung und wenn mich nicht alles täuscht, hat Ally sogar dieses Zeugs hier benutzt, um Sie willig zu machen."

"WIE BITTE?!"

"Mulder, ich werde das jetzt untersuchen und dann weiß ich mehr darüber. Es ist wieder eine meiner Theorien", lächelte sie.

Scully wandte sich von ihm ab und Mulder rannte ihr hinterher.

"Warten Sie...Ich komme mit."

Sie stiegen zusammen in den Aufzug.
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