World of X

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Dancing To The Stars

von Devra Lee Campbell

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Ich wache auf, starre an die Decke, ist sie mir so vertraut und doch noch fremd. Jemand hält mich fest, presst mich an seinen starken Oberkörper. Ich wage es nicht meinen Kopf zu wenden, denn habe ich eine böse Vermutung wessen Apartment das ist, wer mich in seinen Armen hält, kenne ich doch nur einen Mann, er so zärtlich zu mir ist, mich schon so oft umarmt hatte, als ich mich nach Wärme und Geborgenheit sehnte. Sein gleichmäßiger Atem berührt meinen Nacken, wärmt mein Herz. Was ist letzte Nacht bloß zwischen uns geschehen? Was haben wir nur getan? Flüsternde Worte, lieblich und weich, dringen an mein Ohr. "Hey, Dana, guten Morgen, wie geht es dir denn? Ich hoffe schon besser." Gott, ich hab solche Kopfschmerzen, ich sterbe. Aber ‘du’? Was soll das denn bedeuten? Seit wann sprechen wir einander mit unseren Vornamen an? "Fox..." Er beugt sich über mich, sieht mir tief in die Augen und streichelt sanft mein Haar. "Es war ein Fehler. Das hätte nie passieren dürfen. Äm, ich meine, wie soll es denn jetzt weitergehen?" "Es war ein Fehler, kein Zweifel, wir haben echt über die Stränge geschlagen. Ich fühl mich schrecklich. Aber was soll denn schlimm sein, an einem netten Abend zu zweit?" "Ja, ein netter Abend, wenn ich am nächsten Morgen in deinem Bett aufwache, ohne Erinnerung an letzte Nacht. Was hast du mir angetan? Musstest du mich denn erst abfüllen und bis zum Wachkoma betäuben, um mich ins Bett zu kriegen?" "Betäuben? du bist da mehr oder weniger freiwillig rein, so weit du noch selber gehen konntest, denn das letzte Stück musste ich dich dann ja doch tragen." "Und hast mit mir dann irgendwelche perversen Spielchen getrieben, ich konnte mich ohnehin nicht wehren." Er beginnt zu lachen. Warum lacht er so blöd? Lacht er mich etwa aus oder was? "Glaubst du, dass wir schon soweit sind, nach erst einem Rendezvous? Traust du mir es denn zu dich einfach flach zu legen? Glaub mir, ich hätte keinen Spaß, wenn du keinen hast. Geben und nehmen ist doch der Sinn der Sache, oder?" "Es ist nichts zwischen uns passiert?" "Ich hab dir nur den Rock und das Jackett ausgezogen, damit du bequemer schlafen kannst." "Moment mal, wenn nichts passiert ist, wie komme ich dann in dein Bett? Und wieso nennen wir uns Dana und Fox?" "Das ist eine etwas längere Geschichte. Ich hoffe, du hast nicht vor schon zu gehen." "Nein, für diese Geschichte nehme ich mir wirklich nur zu gerne Zeit." "Also angefangen hat das alles irgendwie mit einem Tanz bei dem Cher Konzert." "Das Comic, der große Mutato, oder?" "Genau. du hast wundervoll getanzt. Erst zu 'Walking In Memphis' dann zu 'Love And Understanding' und und und. Ich würde sagen, es war wirklich außergewöhnlich schön dich führen zu dürfen." "Du bist aber auch ein klasse Tanzpartner, Fox." Ein kleines Lächeln huscht von einem Mundwinkel zum anderen als er fort fährt: "Es war ein herrlicher Abend und so beschlossen wir ihn noch nicht enden zu lassen..."



"So, und noch eine Drehung, hep." Dana lachte herzlich und fiel ihrem Partner um den Hals. "Izzy kam nun auf die Tanzfläche, auf welcher nur noch Dana und Fox tanzten. Sie hatten es gar nicht bemerkt, dass alle Augen im Saal auf sie beide gerichtet waren und auch der Applaus ihnen galt. Selbst Cher war fasziniert von dieser Tanzshow und sang mit kräftiger Stimme um sie anzufeuern. "He, wir machen jetzt noch eine Party am Ende bevor Cher dann wieder los muss. Feiert Ihr auch mit?" Fox strich sanft über Danas Rücken, drückte behutsam ihren Kopf an seine Brust und meinte verträumt: "Ach, wir feiern dann bei mir unsere eigene Party."



"Du wolltest mich nur ins Bett kriegen!" "Warum denkst du bloß soooo schlecht von mir? Ich bin nicht wie jeder andere Kerl, zumindest nicht bei dir, das ist mir verdammt ernst. Ich wollte mit dir vorerst nur etwas trinken und reden, aber...ach, ist jetzt egal, wo war ich? Ja, genau, bei unserem Nachhauseweg..."



"Unsere eigene Party? Wie darf ich denn das verstehen?" Dana sah Fox verschmitzt an, wobei er sich aber auf die Straße konzentrierte, versuchte es wenigstens. "Hey Scully, beugen Sie sich mal kurz ein Stück weiter zu mir rüber." Sie schob ihre rechte Augenbraue fragend hoch, folgte dann aber seiner Bitte. "Und jetzt?" Der Wagen verlangsamte sein Tempo und da ging auch schon der Motor aus. Sie waren die Einzigen auf der Landstraße, die durch die Dunkelheit brausten, so konnte Fox einfach seinen Mietwagen anhalten. "Was jetzt?" "Jetzt vertrauen Sie mir und schließen ihre Augen. Wissen Sie, das wollte ich heute nämlich schon beim Konzert machen, aber die vielen Leute haben mich total irritiert." Sie schloss ihre Augen, spürte wie eine Hand an ihrem Rücken auf und ab glitt und die andere ihren Nacken streichelte. Seine Lippen betasteten schüchtern ihre. Plötzlich fing sie laut zu lachen an. "Oh...das tut mir echt leid, aber...haha...ich kann nicht anders." Fox starrte sie erst nur fassungslos an, konnte sich dann aber selbst nicht mehr halten und lachte mit ihr um die Wette.



"Ich habe gelacht? Das kannst du mir doch nicht erzählen." "Ja, aber du hast gelacht und zwar verdammt." "Also haben wir uns dann nicht geküsst?" "Jedenfalls nicht mehr im Auto." "Aber wir haben?" "Dazu komme ich schon noch, ok? Weiter..."



Fox öffnete die Türe zu seinem Apartment und zeigte auffordernd mit einer Hand hinein. "Tataaa!" "Haben Sie Fieber? Sind Sie krank oder so?" "Warum denn das?" "Ich komme hier rein und zum allerersten Mal innerhalb von fünf Jahren ist diese Wohnung aufgeräumt. Oh Mann, das ist ja irre! Ich wusste gar nicht, dass es hier so hübsch ist." "Ja, genau, ich nämlich auch nicht. Wieso setzen Sie sich nicht einfach hin und ich hol uns was zu trinken?" "Ok?" Dana ließ sich auf der Couch nieder, legte ein Bein über das andere und kreuzte ihre Finger. Gedanken versunken dachte sie an das Konzert zurück, als Fox sie so zärtlich in seine Arme geschlossen hatte und mit ihr über die Tanzfläche gewirbelt war. Glücklich schloss sie ihre Augen und träumte sich zu dem Moment zurück, als er ihre Hand gefasst und sie zum Tanzen aufgefordert hatte. "So, da bin ich schon wieder. Cointreau, ich hoffe Sie mögen ihn." "Oh, hab ich noch nie getrunken, weil eigentlich bin ich Alkoholischem eher abgeneigt." "Sorry, aber ich hab nur Hochprozentiges hier." "Macht nichts, ich werd einfach mal probieren, ok?" "Ok." Die weiße Flüssigkeit plätscherte in die beiden Gläser und er reichte eines davon Dana. "Cheers." "Cheers." Er setzte sich neben sie und trank einen kleinen Schluck, ließ Dana aber dabei kaum aus den Augen, musterte ihre roten Lippen, die sich langsam öffneten und sich vorsichtig auf den Rand des Glases pressten. "Mmm, der schmeckt gut." Sie schloss ihre Augen und ließ ihre Zunge leicht über ihre Unterlippe gleiten. Fox fühlte wie ein eisiger Schauer über seinen Rücken krabbelte, als er sie so betrachtete. "Dana, ich...wie wäre es eigentlich, wenn wir beide, ich meine wir kennen uns doch schon so lange, uns etwas näher kommen würden. Vielleicht, wie wäre es, wenn wir uns dazu mal duzen könnten?" "Ich dachte ‘Spooky’ Mulder mag es nicht, wenn man ihn 'Fox' nennt?" "Ja, das stimmt, aber wenn Sie es sagen, das ist etwas ganz Anderes. Dana." "Fox. Ok, Fox, und was jetzt?" "Wie was jetzt?" "Sie sehen, du siehst ein wenig bedrückt aus, möchtest du mir denn etwas sagen?" "Ah, nein, wieso?" "Dachte nur, weil du mich so anstarrst." "Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht anstarrten." "Nein, schon in Ordnung, aber du möchtest mir etwas sagen, oder?" Eine Minute Schweigen, nichts als Schweigen, dann begann er leise zu sprechen, versuchte die richtigen Worte am richtigen Ort und zur richtigen Zeit zu finden, aber warum viel es ihm nur so schwer? Vielleicht, weil die Worte, die er ihr jetzt sagen würde ihre ganze Beziehung auf den Kopf stellen könnten? Nichts wäre mehr wie früher und das schmerzte ihn etwas. Schließlich nahm er sich zusammen und öffnete seinen Mund, atmete tief durch und sagte etwas schüchtern: "Ok, ja, ich möchte dir was sagen, Dana, es fällt mir sehr schwer und ich habe keine Ahnung, wie ich dir das am besten beibringen könnte, aber bitte hab Verständnis, es ist wirklich schwierig zu erklären....Ach, du hast ja schon leer getrunken, warte, ich schenk dir noch ein Glas ein." Er beugte sich hastig nach vor und machte das Glas voll. Lächelnd führte sie das Glas erneut an ihren Mund und ließ ihre Augen sprechen. Doch, Fox hatte keine Chance dem zu entkommen, forderte sie ihn auf die Wahrheit nicht länger zu verschweigen. Aber würde er ihr denn wirklich das Alles zu sagen vermögen, das er so tief in seinem Herzen trug, verborgen, immer schon vor ihr verheimlicht hatte. Schließlich nahm er Danas Hand und streichelte zärtlich über ihre Wange. Verwundert starrten ihre großen blauen Augen ihn an, sie schien nicht zu verstehen, das machte es einfach zu kompliziert. "Dana." "Ahhhhh, hahahaha!" Plötzlich fing sie laut zu lachen an, kicherte - keine Frage, der Cointreau machte sich bemerkbar, sehr sogar. Auf einmal fand sie alles nur noch lustig und kullerte vom Sofa. "Dana, ah, ist dir was passiert? Alles ok?" "Bestens....*kicher*...aber der Ausdruck auf deinem Gesicht, haha, der ist so witzig gewesen, göttlich!" "Du machst es einem aber wirklich nicht leicht." Langsam rappelte sie sich wieder vom Boden auf und schlich auf allen Vieren zu ihm, sah ihn plötzlich ganz ernst an. Etwas wackelig stand sie auf und setzte sich auf Fox’ Schoß, der jede ihrer Bewegungen breit grinsend verfolgte. "Ich wusste gar nicht, dass du eine kleine Raubkatze bist." "Das bin ich auch nur in ganz speziellen Situationen." "So wie jetzt, ist das eine dieser Situationen?" "Es ist eine sehr erotische Situation, findest du nicht. Ich meine, nur du und ich allein auf der Couch in deinem Apartment. Es gäbe da so Einiges womit wir die Nacht zubringen könnten, ich jedenfalls wüsste da so Einiges." Zitternd strichen ihre Finger durch sein Haar, massierte seinen Nacken. Nach so langer Zeit, sollte es denn jetzt wahrhaftig zu ihrem ersten Kuss kommen? Nein, sie war betrunken, wusste nicht, was sie tat, und doch, ja, er wollte sie küssen, hundertmal, nein, tausendmal, er wollte es. Er wollte sie halten, küssen, ihre zarte Silhouette unter seinen Finger spüren. >>Oh Gott, Dana, was tun wir hier nur? Wohin wird das noch führen? Werde ich dich morgen in meine Arme schließen und wirst du dann neben mir liegen, in meinem Bett, als meine Geliebte?">Was machst du? Sie ist betrunken, sternhagelvoll und du willst sie..., nein, hör auf an diesen Scheiß zu denken, schlag es dir aus dem Kopf! du wirst ihr damit nur weh tun, ganz sicher, sie wird es dir nie verzeihen, dass du ihren Zustand ausgenutzt hast. Nein, tu es nicht.>Was hab ich denn jetzt bloß gesagt? Oh Gott, ich und meine dummen Fehler. scheiße. Was er wohl jetzt von mir denken wird? Verdammt, wie habe ich das nur sagen können, ich bin doch seine Partnerin, Freundin, nicht mehr, absolut nicht mehr?
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