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Angel of mine!

von Kinona

Kapitel 4

Angelic pride
„Als aber die Menschen anfingen, sich auf der Erde zu mehren, und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Engel, dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Weibern, welche sie nur wollten (...) Zu jenen Zeiten... als die Engel zu den Töchtern der Menschen sich gesellten und diese ihnen Kinder gebaren, waren die Mischwesen auf Erden...“ Gen 6, 1-4

Plötzlich schreckte sie hoch. Noch bevor ihr klar wurde, was sie aus ihrem Traum gerissen hatte, sah sie ihn. Ein Mann stand in ihrem Zimmer. Er hatte lange, blonde, fast gelbe Haare. Und obwohl sowohl Tür als auch Fenster geschlossen waren und kein Licht ins Zimmer drang, schien er von hellem und doch sanftem Licht erstrahlt zu sein. Aufrecht und ängstlich saß sie im Bett und wollte schreien, als sie bemerkte, dass Luzifer verschwunden war, doch kein Ton entkam ihrer Kehle. Langsam, fast andächtig, kam er auf sie zu. Dann erkannte sie seine hellblauen, strahlend sanften Augen und plötzlich schien sich ein Gefühl der Ruhe in ihr auszubreiten.
„Fürchte dich nicht Maria-Magdalena!“, sprach er und seine Stimme hallte in ihrem Innern wider und beruhigte sie auf unerklärliche Weise.
Dennoch kauerte sie sich zusammen, als er sich zu ihr aufs Bett setzte. Mit tiefblauen Augen sah er sie an.
„Denn ich bringe dir eine freudige Nachricht.“
Er legte seine Hand auf ihre Stirn. Sie wagte es kaum zu atmen, als sie ihm die Frage stellte.
„Wer bist du?“
„Mein Name ist Raphael“, erklärt er. „Doch viel wichtiger ist, wer du bist.“
Seine Hand wanderte vorsichtig zu ihrem Bauch. Mit ungläubigem Blick verfolgte sie jede seiner Bewegungen, bevor sie wieder in das leuchtende Blau seiner Augen sah, und er weitersprach:
„Du wirst ein Kind gebären...“



Schweigend saßen die beiden FBI-Agenten in ihrem Wagen vor der Klinik. Unaufhaltsam starrte Scully auf die Eingangstür. Er musste einfach auftauchen! Sie wusste nicht genau warum, aber eine innere Stimme sagte ihr, dass Luzifer Black früher oder später bei Maria-Magdalena auftauchen würde. Doch so langsam wich ihre wage Vorahnung einem anderen Gefühl. Dem Gefühl, einen Fehler begangen zu haben. Sie konnte Mulder am Gesicht ansehen, dass er ebenfalls nicht mehr damit rechnete Luzifer Black heute Abend noch einmal anzutreffen. Sie hätte auf ihn hören sollen: Wahrscheinlich wäre es das Beste gewesen, einfach schlafen zu gehen...
Plötzlich wurden ihre Gedankengänge von einer unerwarteten Bewegung in der Dunkelheit unterbrochen: Die Tür der Klinik wurde geöffnet.
„Mulder!“, zischte sie und deutete auf die beiden Gestalten, die auf die Straße traten.
Eine davon ein Mann mit langen, blonden Haaren und wehendem Mantel, die andere Maria-Magdalena Lights in ihrem Nachthemd. In stillschweigender Übereinkunft warteten die Agenten, bis sich die Personen außerhalb ihrer Hörweite befanden, bevor sie die Wagentüren öffneten und ihnen, mit gezogener Waffe, hinterherrannten. Doch Maria-Magdalena und ihr Begleiter waren schnell. Schon an der nächsten Straßenecke hatten die Agenten sie verloren. Einen Augenblick lang standen Mulder und Scully unentschlossen an der Kreuzung.
„Sie laufen zu Luzifer Blacks Anwesen!“, beschloss Scully. „Ich suche die Gegend nach ihnen ab!“
Und ohne Mulders Zustimmung abzuwarten, lief sie los.

Unsicher blickte sich Luzifer in der kleinen Kirche um. Kerzen brannten, und es roch nach Weihrauch. Doch diesmal bemerkte er die Schönheit dieser Dinge nicht. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
„Weshalb hast du mich herbestellt?“, wollte er wissen, als er endlich die braunhaarige Gestalt am Altar entdeckte.
Doch noch bevor Gabriel antworten konnte, wurde die Tür erneut geöffnet. Überrascht erblickte Luzifer, wie Raphael näher trat.
„Was soll das hier werden?“, entgegnete er zynisch. „Eine Art fröhliches Familientreffen?“
„Wir müssen mit dir reden“, antwortete der blonde Engel ruhig.
Erst jetzt trat Maria-Magdalena hinter ihm hervor. Panische Angst erfasste Luzifer. Sie hatten sie gefunden. Sie hatten seinen einzigen schwachen Punkt gefunden. Und jetzt würden sie sie gegen ihn ausspielen. Er sah tief in ihre grünen Augen, doch was er darin erblickte, irritierte ihn nur noch mehr. Aus Maria-Magdalenas Augen sprach vollkommene Ruhe und Zufriedenheit.
„Seit wann zieht ihr Unschuldige in unseren Streit mit hinein?“, schrie er Gabriel an.
„Luzifer, du verstehst nicht“, versuchte Raphael ihn zu besänftigen.
„Oh doch!“, rief der dunkle Engel aufgebracht. „Ich verstehe sehr gut!“
„Du weißt immer noch nicht, worum es geht, Luzifer“, lächelte Gabriel ruhig. „Nicht wahr?“
Vorsichtig trat er zu dem Mädchen und strich durch ihr rotes Haar. Fasziniert blickte sie ihn an und ließ ihn gewähren.
„Maria-Magdalena!“, flüsterte Gabriel. „Welch ein schicksalsschwerer Name.“
„Erinnerst du dich noch daran?“ Er sah Luzifer aus gelbbraunen Augen an.
„Was?“
„Es gibt keinen Streit mehr Luzifer!“, erklärte Raphael dem verwirrten Engel. „Hier geht es um mehr. Wir waren gekommen, die Prophezeiungen zu erfüllen: Den Weg zu bereiten, für unseren Herrn, der kommen wird, um die Menschheit zu richten!“
Ungläubig blickte Luzifer von den beiden Engeln zu dem beinahe zerbrechlich wirkenden Mädchen. Mit giftgrünen Augen hielt sie seinem Blick stand. Erneut wurde die Kirchentür geöffnet, doch keiner achtete darauf.
Einer verrückten Intuition folgend, hatte Dana Scully die Kirche auf der Suche nach Maria-Magdalena betreten. Dennoch war sie mehr als erstaunt, sie in Gesellschaft von drei Männern zu sehen. Einer davon Luzifer, der andere - der blonde Mann, der sie aus der Klinik geholt hatte -, und der dritte, ein ihr noch unbekannter braunhaariger Mann. Sie wollte etwas sagen, nach vorne treten und sie zur Rede stellen, doch irgend etwas hielt sie davon ab. Ein unnatürlicher Glanz schien von den Männern auszugehen, und eine unglaubliche Ruhe. Schweigend blieb sie stehen und beobachtete ihr Gespräch.
„Soll das heißen...?“
„Ja!“, unterbrach Gabriel Luzifer. „Uns wurde mitgeteilt, dass die Zeit des Jüngsten Gerichts gekommen sei. Und sie wurde auserwählt! Sie wurde auserwählt, den Herrn zu gebären und seine erste Jüngerin zu werden. So wie Maria von Magdala lange Zeit vor ihr. Und ich wurde geschickt, an ihr das Wunder zu vollbringen und die frohe Nachricht zu verkünden!“
Ungläubig lauschte Dana seinen Worten. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie fand keine Kraft zum Zweifeln. Vorsichtig legte sie ihre Waffe zur Seite. Sie wusste, dass die drei Männer sie schon längst bemerkt haben mussten, doch keiner achtete auf sie.
„Man stelle sich Gabriels Erstaunen vor, als er feststellt, dass sie bereits ein Kind unter ihrem Herzen trägt!", mischte sich Raphael ein. „Dein Kind!“
Ungläubig blickte Luzifer zu Maria-Magdalena, die ihn glücklich lächelnd anstrahlte.
„Das heißt, dass...?“
„Ja!“, nickte sie, und schmiegte sich in seine Umarmung. „Ich.. wir bekomme ein Kind!“
Plötzlich wurde Dana Scully von hinten angefallen. Starke Hände pressten sich auf ihren Mund, noch bevor sie schreien konnte. Unsanft wurde ihr Kopf zur Seite gedrückt. Erst jetzt erblickte sie ihren Angreifer. Ein junger Mann mit wirrem, blondem, halblangem Haar und dunkelblauen Augen. Ein teuflisches Lächeln umspielte seine Lippen, bevor er sich über ihren Hals beugte und zubiss. Panik erfasste Scully, als sie zu verstehen begann, was hier mit ihr geschah. Verzweifelt versuchte sie, in Hoffnung auf Hilfe, die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen: Vergeblich!
Tristan hatte sich geräuschlos in die Kirche geschlichen. Auf der Suche nach einer Erklärung für Luzifers Verhalten, war er ihm heimlich gefolgt. Doch langsam machte sich neben seiner Wut auf Luzifer auch noch eine anderes Gefühl in ihm breit. Hunger! Er dachte nicht lange nach, als die rothaarige Frau die Kirche betrat. Heiß und süß floss ihr Blut in seinen Mund. Tristan war im Rauschzustand. Nur undeutlich drangen die Worte der anderen zu ihm durch.
„Gott macht keine Fehler, Luzifer!“, sprach Raphael.
„Und er irrt sich nicht“, entgegnete Gabriel. „Offenbar war es dieses Kind wert, die Apokalypse zu verschieben!“
„Er hat dir vergeben“, erklärte der blonde Engel. „Nun ist es an dir, zu entscheiden was du daraus machen willst...“
„Du wurdest wieder im Chor der Engel aufgenommen“, flüsterte Maria-Magdalena, die sich immer noch in seine Arme geschmiegt hatte.
„Ich habe jede Todsünde begangen, die es nur gibt!“, rief Luzifer ungläubig.
Das hier konnte nicht geschehen.
„Doch du hast Buße getan“, antwortete Raphael. „Durch deine Liebe zu diesem Mädchen hast du die Menschheit errettet. Dir wurde vergeben. Die Frage ist jetzt: Bist du bereit Satan zu entsagen, das Blut Kains aufzugeben und deine unheilige Schöpfung zu opfern, um ihm zu dienen?“
„Meine Entscheidung ist schon lange gefallen“, sagte der dunkle Engel.
„Dann komm zurück!“, flüsterte Raphael, der noch näher getreten war.
Luzifer konnte den Atem des blonden Engels auf seiner Haut fühlen, als er weitersprach: „Erkenne, was du wirklich bist: Sieh dich selbst, durch ihre Augen!“
Beim letzten Satz deutete Raphael auf die in den Armen des dunklen Engels liegende Maria-Magdalena. Und ein greller Schrei entfuhr Luzifer, als er begann zu verstehen. Er sah sich durch ihre Augen. Er sah das helle Licht, das plötzlich von ihm ausging und den Raum erfüllte. Und er sah die Engelsgestalt, die er geworden war. Er spürte, wie das unheilige Blut Kains in seinen Adern verbrannte - und mit ihm alle, die jemals davon getrunken hatten. Er konnte die Schmerzen jedes einzelnen von ihnen fühlen und ihre Schreie hören, als ihre Körper zur Asche zerfielen. Und er konnte hören, wie Tristan schrie, als ihn die Flammen verschlangen. Es war vorbei! Er sah, wie seine schwarzen Flügel plötzlich wieder zu leuchten begangen und wie die dunkle Hülle, die er all die Jahre lang gewesen war zerbrach, um etwas anderem Platz zu machen. Etwas, was er all die Jahre verdrängt hatte. Seinem wahren Selbst: Dem ersten Engel, vor seinem Fall!
Auch Raphael und Gabriel hatten ihre wahre Gestalt angenommen. Maria-Magdalena fiel vor so viel Schönheit und Herrlichkeit auf die Knie. Tränen füllten ihre Augen, als sie ihren dunkel Engel so sah, wie sie ihn sich schon immer erträumt hatte.
Tristans Griff war noch fester geworden. Er konnte spüren, wie er innerlich verbrannte, wie er bei vollem Bewusstsein langsam aber sicher starb. Luzifer hatte ihn verraten. Doch er ließ sie nicht los. Gierig sog er Danas Blut in sich hinein, als ob er so das Unvermeidliche verhindern könne. Scully wollte schreien, doch sie war zu schwach. Plötzlich fiel Raphaels Blick auf sie. Der blonde Engel trat näher und schmiss Tristan zu Boden. Hilflos ließ der Vampir von seinem Opfer ab, bevor er selber endgültig zu Asche zerfiel. Mit einer unmenschlich schnellen Bewegung fing Raphael sie auf. Vorsichtig legte er ihren schwachen Körper auf den Boden. Scully spürte, wie ihre Sinne schwanden. Doch eine Art leuchtendes Licht schien von dem Mann auszugehen, der sie aufgefangen hatte. Und eine unglaublich Ruhe. Das Letzte, was Dana sah, bevor sie das Bewusstsein verlor, waren tiefblaue Augen, blonde Haare und weiße Engelsflügel. Und sie begann zu verstehen...

Enttäuscht machte sich Mulder auf den Rückweg zur Klinik. Nichts! Er hatte nichts gefunden. Luzifer war wie vom Erdboden verschluckt - und Mary und dieser blonde Mann auch.
„Scully?“, rief er zum wiederholten Mal.
Es machte keinen Sinn mehr, sie weiterzuverfolgen. Alles, was sie jetzt noch tun konnten, war abzuwarten, bis Mary oder Luzifer wieder auftauchten.
Plötzlich wurde er von einem hellen Lichtstrahl geblendet. Instinktiv hielt er sich schützend die Hand vor die Augen.
„Scully?“, rief er, diesmal etwas panischer.
Das Licht, das er zunächst für den Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Wagens gehalten hatte, schien aus der kleinen Kirche auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu kommen. Angst machte sich in Fox Mulder breit. Angst um seine Partnerin.
„Scully!“
Ohne nachzudenken rannte er auf die Kirche zu. Doch noch bevor er an der Tür angelangt war, war das Licht verschwunden.
Als Fox Mulder die Kirche betrat, war diese nur von wenigen Kerzen beleuchtet. Der Duft von Weihrauch lag in der Luft. Dann fiel sein Blick auf die beiden Frauen. Maria-Magdalena kniete, nur mit ihrem Nachthemd bekleidet, vor dem Altar. Ihr Haar war wirr, und Tränen liefen über das blasse Gesicht. Neben ihr lag der erschreckend leblose Körper von Dana Scully. Panisch rannte Mulder zu ihr und versuchte, ihren Pulsschlag zu fühlen. Blut trat immer noch aus der frischen Bisswunde an Danas Hals. Asche lag auf dem Boden verteilt.
„Es geht ihr gut“, flüsterte Maria-Magdalena, die Dana zärtlich durchs Haar streichelte, und sah Mulder mit ihren grünen Augen an.
Verständnislos versuchte er etwas zu entgegnen, doch er bekam kein Wort heraus.
„Es ist vorbei!“, erklärte sie.
„Was ist hier passiert?“, fragte der FBI-Agent fassungslos. „Wer war das? Wo ist Luzifer Black?“
Lächelnd strich Maria-Magdalena über ihren Bauch. Ihr verträumter Blick schien in weite Ferne gerichtet zu sein.
„Er ist dort, wo er schon immer hingehört hat“, flüsterte sie. „Luzifer ist weg, doch er ist bei mir! Mein dunkler Engel wird immer bei mir sein...“



Dana Scully lag schweigend im Bett ihres Krankenhauszimmers und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Es war neblig. Dennoch konnte sie die glänzend weiße Schneedecke erkennen, die sich über die gesamte Landschaft gelegt hatte. Es musste kalt sein draußen: Eisblumen hatten sich an der Fensterscheibe gebildet. Ein Lächeln huschte über Scullys Gesicht, als sie plötzlich ein vertrautes Klopfen an der Zimmertür vernahm. Ohne auf das obligatorische „Herein!“ von seiner Partnerin zu warten, betrat Mulder den Raum.
„Hi!“
„Guten Morgen!“, lächelte sie.
Fast zögernd trat er näher.
„Die Ärzte haben gesagt, dass Sie schon bald nach Hause gehen können. Nur noch ein paar Routineuntersuchungen“, erklärte Mulder.
Er gab sich große Mühe, enthusiastisch zu klingen.
„Mulder, mir fehlt nichts!“, erwiderte sie.
„Nun ja...“ Besorgt betrachtete er seine Partnerin, ohne es dabei zu wagen, ihr in die Augen zu sehen. Sie war noch blasser als sonst. „Sie haben ziemlich viel Blut verloren.“
„Wie geht es Mary?“, versuchte Scully abzulenken.
Dana hasste es, schwach zu sein. Und sie hasste es, zugeben zu müssen, dass er Recht hatte. Mulder überlegte einen Augenblick lang, während er sich auf den Stuhl neben Scullys Krankenbett setzte.
„Einige ihrer Medikamente wurden auf Grund der Schwangerschaft abgesetzt, aber sie befindet sich unter ständiger Beobachtung. Doch von Luzifer Black fehlt jede Spur. Offiziell hat es ihn nie gegeben: Nie geboren, nie geheiratet, nie gestorben.“
Momente lang trat eine ungewohnte Stille ein. Dana blickte gedankenverloren auf den Tropf, an den sie angeschlossen war, und überlegte, was sie von all dem halten sollte.
„Scully“, begann Mulder plötzlich wieder das Gespräch. „Was ist gestern Abend in dieser Kirche passiert?“
Er blickte nervös in das tiefe Blau ihrer Augen. Sie überlegte.
„Ich weiß nicht genau“, antwortete Dana. „Das Einzige, was ich Ihnen sagen kann, ist dass ich angefallen wurde und ein Mann mich gerettet hat.“
Gedankenverloren erinnerte sie sich an strahlend blaue Augen, lange blonde Haare und ein gleißendes Licht.
„Er war plötzlich da. Wie eine Art Schutzengel“, erklärte sie.
„Soll das heißen, Sie glauben daran, dass dieses Baby eine Art... neuer Messias ist?“, fragte er irritiert.
Wieder trafen sich ihre Blicke.
„Ich weiß es nicht, Mulder“, antwortete Scully. „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich weiß nicht einmal, was ich gesehen habe! Vielleicht ist Mary nur ein armes manisch-depressives Mädchen und dieses Kind ist auf vollkommen natürliche Art und Weise entstanden. Aber vielleicht ist es auch ein Werk Gottes, vielleicht wurde durch dieses Baby gestern Nacht das Einläuten der Apokalypse verhindert...“
Ungläubig blickte er sie an. Scully wunderte sich selbst über das, was sie gerade gesagt hatte und versuchte es, auf die Medikamente zu schieben, die man ihr eingeflößt hatte. Doch dann kam ihr das Bild von gleißendem Licht und hellen Engelsflügeln wieder in Erinnerung.
„Mulder, warum fällt es Ihnen leichter, an Vampire und Außerirdische zu glauben, als daran, dass Maria-Magdalena einen Schutzengel hatte, der nun mal zufällig Luzifer hieß?“





Glauben Sie an Engel? Ich meine richtige Engel! Und daran, dass sie unter uns wandeln? Ich auch nicht! Bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem mir zum allerersten Mal einer begegnete...

THE END
Okay, ich weiß, dass unsere beiden geliebten FBI-Agenten in der Story vielleicht ein bisschen in den Hintergrund gedrängt wurden, aber wer kann schon Engeln die Show stehlen? >grins<
Nein, mal im Ernst: Vor allem Scully ist wohl etwas off-character, beides war nicht wirklich beabsichtigt, sondern hat sich irgendwie ergeben. Keine Ahnung! Wahrscheinlich die Auswirkungen eines beginnenden Nervenzusammenbruchs oder so...
Ich weiß auch, dass diese Religionsdinge nicht jedermanns Sache sind, aber mir haben diese Glaubens-Folgen schon immer sehr gefallen. Und ich finde den Zwiespalt zwischen Glauben und Wissenschaft bei Scully - und wie sie damit umgeht - sehr interessant.
Bevor ich mich jetzt mit sämtlichen Christen da draußen anlegen muss: Mir ist klar, dass die Kirche die Trennung von Luzifer und Satan nicht wirklich so vornimmt, wie ich in dieser Geschichte, und auch die Kain-Legende gehört nicht zum normalen Religionsunterricht. Doch so gerne ich es auch hätte: Sie sind nicht meine Erfindung. Ich hab beides mal irgendwo, irgendwann aufgeschnappt und ein bisschen damit rumgespielt...
Wie auch immer, genug der langen Erklärungen, alles was ich eigentlich damit sagen wollte, ist: Ich hoffe, meine Geschichte hat euch gefallen!
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