World of X

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Berührungen

von Kinona

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Zärtlich strich sie mit ihren Fingern über seine Handflächen. Das Flimmern des Fernsehers tauchte den Raum in ein unnatürlich blaues Licht. Sie fühlte sich wohl, so unglaublich wohl. Gemeinsam saßen sie auf ihrem Sofa. Monica hatte ihren Kopf in seinen Schoß gelegt, seine Hand in ihrer. Scheinbar ewig verharrten sie nun schon in dieser Position. Doch Zeit spielte keine Rolle. Die Bilder rauschten an ihr vorbei, ohne dass sie sie wahrnahm. Zu sehr versuchte sie seine Nähe zu genießen, um sich vom Fernseher berieseln zu lassen. Es war verrückt! Sie verbrachten 8 bis 16 Stunden täglich miteinander, doch erst wenn sie alleine waren, waren sie wirklich zusammen. Alles war anders. Plötzlich unterbrach er ihre streichelnden Bewegungen, indem er zärtlich ihre Hand mit seiner umfasste. Irritiert blickte Monica auf. Ohne seine stahlblauen Augen von ihr zu nehmen, hob er ihre Hand zu seinem Mund und küsste sie zärtlich auf die Fingerspitzen. Ein Lächeln huscht über Monicas Gesicht. Er war alles, was ihr geblieben war. Ihr einziger Freund und Verbündeter. Alles hatte sich verändert. Ein Anruf von John Doggett hatte gereicht und sie hatte alles zurückgelassen. Von heute auf morgen war sie nach Washington DC gezogen, um ein neues Leben zu beginnen, mit John als einziger Konstanten darin. Dabei hatte alles so angefangen, dass es hätte in einer Katastrophe enden müssen. Ein One-Night-Stand, der sich zu einer Affäre entwickelte. Er war mitten in der Scheidung, hatte den Verlust seines Sohnes noch lange nicht überstanden. Genau das, wovor man andere immer warnte. Aber irgendwas geschah zwischen ihnen. Sie zog seine Hand zu sich heran, legte sie auf ihren Bauch. Beinahe unmerklich hauchte sie einen Kuss auf seinen Oberschenkel. Damals waren sie beide nicht bereit gewesen die Gefühle zuzulassen. Doch die Spannung blieb. Die Grenze zwischen nah genug und zu nah. Es war eine Art Spiel, das sie spielten. Sie wollten sehen wie weit sie gehen konnten, ohne zu merken, dass sie bereits zu weit gegangen waren. Längst waren sie mehr als Partner, mehr als Freunde. Schließlich war John es, der floh. Nach Washington DC. Beinahe ein Jahr hatten sie sich nicht gesehen, und doch war, als er vor ihr stand, wieder alles beim Alten. Eine ungewohnte Vertrautheit lag zwischen ihnen. Eine Nähe, die wie Balsam für Monicas Seele war. Zu viele Narben hatten die Männer bereits auf ihrem Herzen hinterlassen. Doch John war anders. Seine Hand wanderte sanft hinauf. Er blickte in ihre Augen, als wollte er sichergehen, dass sie damit einverstanden war. Vorsichtig öffnete er die oberen beiden Knöpfe ihrer Bluse. Seine Hand wanderte zärtlich zwischen ihren Brüsten auf und ab, streichelte mit den Fingerspitzen über ihre zarte Haut. Sie schloss ihre Augen. Es tat so gut ihn einfach nur bei sich zu spüren. Instinktiv fasste sie nach seiner anderen Hand, um sie zu ihrem Mund zu führen, streichelte über seine Handfläche, küsste zärtlich seine Fingerspitzen. Seine Hände! Seine Hände hatten sie schon immer fasziniert. Er hatte wunderschöne, sanfte Hände mit feingliedrigen, langen Fingern. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, wenn sie sich daran erinnerte, was er damit anzustellen wusste. Einer verrückten Idee folgend, setzte sie sich auf und begann sein Hemd aufzuknöpfen.

„Ausziehen!“ flüsterte sie.

John lächelte. Es war schon beinahe ein Ritual geworden. Ein Ritual das er nur zu gut kannte. Während er sein Hemd auszog und sich auf den Bauch legte, holte sie eine halbvolle Flasche Massageöl unterm Kissen hervor. Sanft verteilte sie das Öl auf seinem Rücken. Ein wohliger Laut entwich seiner Kehle, als sie begann ihn mit geübten Griffen zu massieren, und zauberte ein Lächeln auf Monicas Gesicht. Jede Berührung war ein weiterer Schritt auf einem Weg von dem sie nur ahnen konnte, wohin er führte. Zärtlich ließ sie ihre Finger über seine Rücken wandern. Alle Zeit der Welt, sie hatten alle Zeit der Welt. Und insgeheim hoffte sie, dass es niemals anders werden würde. Eine angenehme Stille herrschte. Worte waren unnötig. Längst war alles gesagt worden. Selbst Zeit war bedeutungslos geworden. Denn sie wusste, dass sie eines Tages den Mut finden würden, den letzten Schritt zu tun. Alles andere war irrelevant. Und wenn sie alleine waren, sie zärtlich mit ihren Händen über seinen Rücken strich, entstand eine eigene kleine Welt, in der dieser Zeitpunkt schon längst eingetreten war...
Special Thanx an meinen dunklen Engel, der mich hierzu inspiriert hat. Auf das das Ziel den Weg wert sein möge...
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