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Was ist Liebe?

von Netty

Chapter 1

Es gibt Dinge die man nicht klären kann!



Es gibt Dinge, die selbst ich nicht klären kann! Was an sich schon ziemlich fatal ist, da ich Fox William Mulder bin. Mein Beruf ist es Dinge zu klären. Dinge, an die sich niemand anderes auch nur auf einem Meter Länge herantrauen würde. Meist Dinge mit übernatürlichen Hintergründen.



Vielleicht wäre das eine Entschuldigung, warum ich Liebe nicht erklären kann. Ist Liebe übernatürlich? Es gibt Menschen, die diese Frage mit einem entscheidenden JA beantworten würden, aber ich gehöre nicht dazu. Ich bin auch niemand, der diese Frage mit NEIN beantwortet, denn um diese Frage mit einem JA oder Nein beantworten zu können, muss man sich eine andere Frage stellen:



Was ist Liebe?



Ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht. Jeder Mensch empfindet Liebe. In vielen verschiedenen Wegen. Geschwisterliebe, Liebe gegenüber dem Vater oder der Mutter, Scheinliebe und natürlich die wahre Liebe. Letztere ist nur sehr wenigen Menschen vorbehalten und manchmal traure ich, dass ich sie nicht habe. Nicht wirklich habe!



Jeder Mensch liebt, aber es gibt einsame Nächte, in denen ich mir die Frage stelle:



Liebst du auch Fox Mulder?



Sicher! Ich liebte und liebe meine Schwester, auch wenn ich sie früh verlor. Auf irgend eine Art und Weise liebe ich auch meine Eltern, obwohl sie nicht immer das Richtige taten. Aber sie sind immerhin die Menschen, die mir das Leben schenkten und mir die Chance gaben zu lieben.



Auch Scheinlieben hatte ich bereits so viele, dass es mich tief im Innern meines Herzens schmerzt und mich zu zerreißen droht. Lieben, die mir damals als Richtig erschienen, aber bei denen ich mich Heute frage, was ich mir dabei gedacht hatte.



Was ist mit der wahren Liebe?



Bis vor einigen Jahren musste ich diese Frage mit >Wahre Liebe? Wer hat die schon< oder mit >Die werde ich wohl niemals finden< beantworten. Meist war das nach einer einsamen Nacht, wenn ich morgens in den Spiegel sah und wieder feststellte, dass ich einen Tag vergeudet hatte. Einen Tag, der alles für einen lieben Menschen hätte bedeuten können. Aber das ist jetzt vorbei.



Denn vor genau 7 Jahren betrat sie mein Büro. Die wahre Liebe! Meine wahre Liebe! In Gestalt von Dana Katherine Scully.



Ich könnte ewig über Dana Scully reden. Nein schwärmen. Sie ist wunderschön, hat einen messerscharfen Verstand und ein Lächeln, welches dir die Hose in kürzester Zeit zu eng werden und dein Herz höher schlagen lässt. Sie ist ehrlich und die stärkste Person, der ich je begegnet bin. Sie ist... sie ist soviel, dass alle schönen Adjektive der Welt nicht reichen würden, um sie zu beschreiben.



Nun werdet ihr euch fragen: Warum schwärmst du von ihr, aber bist nicht bei ihr?



Tatsächlich kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich würde gern bei ihr sein. Ich würde am liebsten seit 7 Jahren bei ihr sein, sie halten streicheln und liebkosen. Ihr in jeder Stunde, jeder Minute sagen, wie sehr ich sie liebe und mich nach ihr verzehre. Aber ich kann nicht!



Wir haben in diesen 7 Jahren eine Beziehung aufgebaut, die ihres Gleichen sucht. Wir vertrauen einander blind und sind die besten Freunde. Uns verbindet ein Band, welches uns immer fühlen lassen wird, wann es dem anderen schlecht geht, oder wenn er Hilfe braucht. Und sei es nur die Hilfe in den Arm genommen zu werden und zu weinen. Unsere Freundschaft ist nicht mehr, aber auch nicht weniger.



Ich würde das alles aufgeben, wenn ich dafür ihre Liebe bekommen würde, aber dort liegt das Problem. Ich weiß nicht, ob sie es für mich aufgeben würde. Ich meine, ich bin keine schlechte Partie. Ich bin meines Wissens nach ziemlich klug und sehe auch nicht so furchtbar aus, aber ich weiß nicht, ob ihr das genug sein wird.



Eines weiß ich aber, sie liebt mich wie ich sie liebe! Aber ich denke, dass zwischen unseren Liebe trotzdem ein Unterschied wie Tag und Nacht herrscht, denn ich bin mir fast ganz sicher, dass ihre Liebe platonisch ist. Und ich glaube, dass sie es auch immer sein wird.



Deshalb sitze ich hier, Samstagsabends in meinem Apartment und grüble, anstatt bei ihr zu sein. Weil ich ein Feigling bin. Ich bin zu feige sie zu fragen, ob ihr meine Liebe genug wäre und ob sie bereit wäre ihre platonische Liebe mir gegenüber in eine offenherzigere zu verwandeln.



Ob sie mich dann ebenfalls Fragen würde, was ist Liebe? Ich kann ihren skeptischen Ausdruck fast sehen und das treibt mich soweit, dass ich schon fast den Telefonhörer in der Hand habe, um sie anzurufen. Ich will mit ihr über diese eine Frage diskutieren. Eine Frage, die für mich und für so viele andere Menschen auf der Welt, die einzig wichtige Frage ist. Doch wieder belehrt mich mein besseres Wissen, dass ich einen Fehler machen würde.



Einen Fehler, der katastrophale Folgen haben könnte. Denn was ist, wenn sie nicht bereit ist, ihre Liebe zu ändern? Würde sie weiter mit mir befreundet sein wollen? Könnte ich länger mit ihr zusammenarbeiten? Ja das könnte ich, denn ich würde mein Leben dafür geben, sie einfach nur jeden Tag zu sehen. Zu lieben und heimlich zu begehren.



Ruhig lehne ich mich wieder in mein Sofa zurück und beginne wieder zu grübeln, was Liebe ist. Vielleicht werde ich die Frage eines Tages mit ihrer Hilfe beantworten können.



Vielleicht!


Ende
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