World of X

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Im echten Leben

von Tanja

Kapitel 1

Fox Mulder betrat das Set und sah sich nach seinem Freund um. Er sah ihn ein paar Meter weiter vorne, wie er bei einer Szene Regie führte in der ein Schauspieler und eine Schauspielerin über etwas diskutierten. Ein Assistent sagte ihm, daß sie bald fertig sein würden, also wartete Mulder geduldig bis die Szene fertig war und Peter Mitchell "cut" schrie.

Ein paar Sekunden später drehte sich Peter um und begrüßte seinen Freund. "Hi Fox, schön dich zu sehen." Mulder grinste. "Hi Pete." Sie hatten sich auf dem College kennengelernt, der einzige Unterschied zwischen ihnen war, daß Peter seine Studien ein Jahr später eingetauscht hatte um als Schauspieler zu arbeiten und später als erfolgreicher Regisseur und Drehbuchautor. Sie sahen einander nicht sehr oft, aber dann und wann trafen sie sich.

Peter liebte es, Mulders Geschichten über die Fälle zuzuhören an denen er und Scully arbeiteten, manchmal konnten sie richtig inspirierend für neue Drehbücher sein. Als sein Freund ihm über sein letztes Abenteuer in der Antarktis erzählt hatte, hatte er sofort gesagt, daß es eine großartige Idee für einen Film sei.

Mulder hatte nichts dagegen, solange Peter nicht seinen Namen benutzen würde. Der Grund, warum er heute am Set war, war der, daß Peter ihn eingeladen hatte einen Blick darauf zu werden. Um zu sehen, wie der Film sein würde.

Peter stellte ihm der Schauspielerin und dem Schauspieler vor. Mulder sah überrascht aus, als er der Schauspielerin vorgestellt wurde, sie sah Scully sehr ähnlich.

Als sie etwas später Lunch hatten fragte er danach. Peter grinste und sagte, daß er es wirklich nicht mit Ansicht getan hatte. Die Schauspielerin war einfach perfekt für die Rolle gewesen. Mulder sah so aus, als ob er es nicht glauben würde, aber fragte nicht weiter nach.

Nach dem Lunch gingen sie wieder zurück ans Set. Mulder wollte gehen, aber Peter lud ihn ein noch ein wenig länger zu bleiben. Neugierig darauf, was er zu sehen bekommen würde fragte Mulder : "Welche Szene drehen sie ?"

Peter wand seine Aufmerksamkeit nicht von Set ab, murmelte aber :" Die Szene im Flur.."

Die Szene im Flur ? Das hörte sich vertraut an. Mulder erinnerte sich daran, was ein paar Monate zuvor in seinem Hausflur geschehen war, etwas über das er und Scully niemals redeten, das er aber nicht vergessen hatte.

Die Szene sie sich vor ihm entwickelte sah dem sehr ähnlich, was zwischen ihm und Scully passiert war, bis der Schauspieler kurz davor war die Schauspielerin zu küssen. Mulder erwartete, daß sie zu Boden fallen würde, aber das passierte nicht. Anstelle dessen küßten sie sich leidenschaftlich.

Jetzt drehte sich Peter um und grinste. "Geschockt ?"

"Uhm nun nein, du erkennt aber, daß das nicht das ist, was in der Realität passiert ist, oder ?"

"Natürlich, aber es ist ein Film. Wir müssen dem Publikum geben, was es sehen will, oder sie werden weg bleiben oder herauskommen und denken - was für ein dämlicher Regisseur der nicht zuläßt, daß das passiert, was logisch ist", lachte Peter.

"Oh."

Mulder blieb den Rest des Nachmittags. Als er ging hatte er die Idee, daß es besser sein könnte, wenn Scully niemals diesen Film sehen würde. Denn dann würde er etwas zu erklären haben. Obwohl sie natürlich nicht wissen konnte, daß er den Regisseur kannte.

ZWEI MONATE SPÄTER

Nach einem harten Arbeitstag bereitete sich Scully darauf vor, das Büro zu verlassen. Ihre Freundin Ellen würde sie abholen und sie würden Essen gehen und sich einen Film ansehen. Als Ellen ankam stellte Scully sie Mulder vor. Danach wollten sie losgehen.

Kurz bevor Scully das Büro verließ fragte Mulder : "Wo geht ihr hin ?"

"Oh, wir werden Essen gehen und dann einen neuen Film ansehen."

"Welchen ?"

"Ich glaube, der Titel war Blackwood oder so, warum ?"

Mulder keuchte beinahe. Sie sah ihn an. "Bist du in Ordnung, Mulder ?"

"Yeah, mit geht es gut. Habt Spaß."

"Okay. Ich sehe dich dann morgen."

"Yeah, morgen", sagte er schwach der geschlossenen Tür gegenüber. Das war schlecht. Natürlich würde Scully es sofort bemerken, oder sie würde es nicht. Zufälle passierten doch andauernd, oder ?

KINO
GLEICHER ABEND

Nach dem Essen gingen Scully und Ellen ins Kino. Scully war neugierig darauf, wie der Film sein würde, weil der Titel alles war, was Ellen ihr gesagt hatte und daß es ein paar gute Kritiken gegeben hatte.

Als der Film anfing kam er ihr bekannt vor, aber sie sagte sich selber, daß es wahrscheinlich ein Zufall war. Doch 30 Minuten später war sie sich darüber nicht mehr so sicher, denn es gab zu viele Zufälle. Dieser Film war, als ob er von ihr und Mulder handeln würde. Aber wie konnte das sein ? Es mußte ein Zufall sein, nur hatte sie keine Vorstellung, wie das möglich sein konnte.

Sie war dankbar für die Dunkelheit als der Schauspieler und die Schauspielerin in einer leidenschaftliche Umarmung in seinem Hausflur landeten. Sie konnte spüren, wie ihr Gesicht rot wurde. Okay, das war nicht genau das, was zwischen ihr und Mulder im Flur geschehen war, aber es war das, von dem sie gewollt hatte, das es passierte. Sie seufzte. Ellen sah sie an. "Ist etwas nicht in Ordnung Dana ?", flüsterte sie.

"Nein, es geht mir gut", flüsterte Scully zurück und wendete ihre Aufmerksamkeit wieder der Leinwand zu.

Als sie aus dem Kino herauskamen bemerkte Ellen, wie still ihre Freundin war. "Geht es dir gut, Dana ?"

Scully sah sie an. "Yeah, wirklich. Bin nur ein wenig müde."

"Was hältst du von dem Film ?"

"Es war ein guter Film."

"Fandest du nicht auch, daß die Schauspielerin dir sehr ähnlich gesehen hat ? Was für ein Zufall."

"Yeah, das ist es sicherlich", antwortete Scully während sie bei sich dachte, daß es da eine Menge mehr Zufälle gab, als ihre Freundin wußte.
NÄCHSTER TAG

Scully kam relativ früh an jedem Morgen. Sie hatte nicht schlafen können. Der Film hatte alle die Gefühle zurückgebracht, die sie zu vergessen versucht hatte. Am Ende hatte sie aufgegeben und sich dazu entschieden sich anzuziehen und ins Büro zu gehen.

Mulder kam nicht viel später an. Er hatte auch nicht viel Schlaf bekommen, hatte sich die ganze Nacht über gefragt, wie Scully auf den Film reagieren würde. Als er das Büro betrat erwartete er nicht, daß Scully schon dort sein würde. Schließlich war es erst 6:30. "Scully ?", fragte er überrascht.

"Mulder ?", sah sie überrascht auf.

"Morgen, was machst du schon so früh hier ?"

"Ich könnte dich das gleiche fragen."

"Oh, ich konnte nicht schlafen, und du ?"

"Ich auch nicht." Danach gab es einen Moment lang eine ungemütliche Stille. Dann fragte Mulder : "Kaffee ?"

"Nein danke, ich habe bereits welchen", zeigte die ihm ihre Tasse.

Während er sich selber eine Tasse Kaffee holte fragte er beiläufig während er ihr den Rücken zuwandte : "Wie war der Film ?"

"Oh uhm er war okay."

"Würdest du ihm mir raten ihn zu sehen ?"

"Nein !", schrie sie auf.

"Was er so schlecht ?", fragte er, sich sehr wohl im klaren darüber, warum sie nicht wollte, daß er ihn sah, aber er wollte doch wissen, ob sie etwas darüber sagen würde.

"Nein, nein, es war ein netter Film. Aber ich denke, es gibt bessere Filme", beeilte sie sich zu sagen.

Danach wendeten sie ihre Aufmerksamkeit für ein paar Stunden der Arbeit zu. Einige Stunden später blickte Mulder auf und sah, wie Scully ausdruckslos ihren Computer anstarrte.

"Scully ?"

"Huh", sie sah auf.

"Ist alles in Ordnung ?"

"Ja, warum sollte es das nicht sein ?"

"Weil du seit 15 Minuten auf deinen Bildschirm gestarrt hast." Er grinste.

, dachte sie, jetzt würde er natürlich eine Erklärung haben wollen. Dann, sie hatte keine Ahnung warum, entschied sie sich, ihm die Wahrheit zu sagen. "Tatsächlich gibt es da doch etwas."

Er konnte an dem Ausdruck auf ihrem Gesicht erkennen, daß sie ihm von dem Film erzählen würde. "Was ist es Scully ?"

"Es ist, um, es ist dieser Film den ich gestern Abend gesehen habe."

"Der okay war, aber der nicht so gut war, daß du ihn mir empfehlen würdest."

"Uhm ja." Sie hatte keine Ahnung, wie sie das sagen sollte.

Er sah, wie sie mit sich kämpfte. "Gibt es etwas, das du mir von diesem Film erzählen möchtest ?", versuchte er ihr zu helfen.

"Ja. Ich... Mulder, dieser Film war so, als ob er davon gehandelt hätte, was uns vor ein paar Monaten zugestoßen ist."

Jetzt wurde es interessant. "War er das ?"

"Ja, es gab nur einen Unterschied."

"Oh ?"

"Sie waren auch in den Hausflur, aber er...", genau an dieser Stelle hörte sie auf, errötete und wußte nicht, wie sie es zu Ende führen sollte.

"Hat sie geküßt ?", beendete er den Satz für sie.

"Glückstreffer."

"Mulder ?"

"Ja."

"Als ich den Film sah erkannte ich, das es das war...", sie machte eine Pause während er sie erwartungsvoll ansah. "Ich erkannte, daß es das war, von dem ich wollte, daß es mit uns passiert", platzte sie heraus und vermied es, ihn anzusehen.

Er sah sie an und dann, ohne ein Wort zu sagen, stand er von seinem Schreibtisch auf und bewegte sich auf die zu, bis er vor ihr stand. Er zögerte einen Moment lang bis er sich nach unten lehnte um sie sanft zu küssen. Sie kam in seine Arme als ob sie schon immer dorthin gehört hätte, erwiderte den Kuß. Nach ein paar Minuten ließen sie einander los. Scully seufzte glücklich und lehnte sich an seine Brust. Er lächelte ebenfalls. "Scully ?"

"Ja ?"

"An dem Tag in meinem Hausflur ?"

"Ja ?"

"Es gibt da noch etwas anderes, das ich dir sagen wollte."

"Was ?"

"Ich liebe dich Scully", flüsterte er in ihr Haar.

"Ich liebe dich auch Mulder." Sie lächelte und blickte auf. Grinsend sagte sie : "Vielleicht sollten wir der Person danken, die diesen Film gemacht hat."

"Mmmhmm", sagte er und war im Moment nicht wirklich interessiert an Danke Schön-Briefen. Er beugte sich nach unten und zog sie an sich um sie wieder zu küssen. In dem Moment öffnete sich die Tür. Zwei Köpfe schossen nach oben, befürchtend, daß es Skinner sein könnte.

Aber es war nicht Skinner. Es war Peter Mitchell, Mulders Freund. Er grinste, als er seinen Freund sah und eine Person von der er annahm, daß es sich um die Partnerin seines Freundes handelte.

"Hi Mulder."

"Hi Pete." Mulder hatte noch immer seinen Arm um Scullys Schulter gelegt. "Pete, das hier ist meine Partnerin, Dana Scully."

"Scully, das hier ist ein guter Freund von mir, Peter Mitchell", stellte er sie einander vor.

Sie schüttelten einander die Hände und Scully lächelte. Der Name kam ihr vertraut vor, als ob sie ihn schon einmal zuvor gehört hätte. Minuten später fiel ihr der Kiefer herunter als sie bemerkte, woher sie den Namen kannte...


Das Ende
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