World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Entscheidung

von PC

Kapitel 1

Washington DC, FBI, Keller

„Dana, ich meine, Scully, verdammt noch mal!"
„Mulder, beruhigen Sie sich."
„Ich schaff das hier nicht, das andauernde Trennen von Beruf und..."
„Glauben Sie denn, mir geht es leichter?"
Skinner klopfte an der Tür.
„Ich habe noch eine Kiste X-Akten für Sie beide", sagte er und stellte einen Karton auf Scullys Schreibtisch, der schon mit drei anderen riesigen Kartons überfüllt war. Braune, direkt hässliche Kartons, dachte Scully, vollgefüllt mit Akten, Zetteln, Photos,...
„Kommen Sie voran?"
„Ja Sir, es ist nur..."
„Wie Sie sehen, stapeln sich die Kartons bei uns schon, als wären wir zwei Monate nicht da gewesen."
„Das tut mir leid, aber Sie werden es schon wieder hinkriegen. Nehmen Sie sich die restlichen zwei Stunden frei und genießen Sie Ihr Wochenende, vielleicht haben Sie danach wieder mehr Energie."
"Danke, Sir."
"Auf Wiedersehen, Sir."

„Gehen wir, Mulder."
Mulder schwieg und zog noch immer Akten aus den Kartons, die sich auch auf seinem Schreibtisch türmten.
„Mulder! Kommen Sie gefälligst!"
„Scully, ich bleibe noch die restlichen zwei Stunden hier, wir treffen uns dann zu Hause."
„Ja, dann... zu Hause."
Zu Hause, wie fremd aber doch vertraut, dachte sie sich. Sie schloss die Tür hinter sich und ging. Seitdem sie und Mulder zusammen waren, war es nur noch ein Geheimhalten und reines Chaos. Dasselbe dachte sich Mulder zur selben Zeit in seinem Büro.

Die Akten türmen sich nur so im Büro, seitdem wir zusammen sind, warum? Lenken wir uns gegenseitig ab? Hat Skinner etwas bemerkt und bringt uns jetzt extra viel Arbeit? Warum? Warum ist es verboten, ein Verhältnis mit seinem Partner zu haben? Die FBI-Grundsätze schossen ihm durch den Kopf. Keine Objektivität mehr, Ablenkung, Unaufmerksamkeit... Das ist doch alles nur Blödsinn, hier bin ich mehr abgelenkt, wenn ich die ganze Zeit nachdenken muss, wo ich bin, und ob ich nun Dana oder Scully sagen darf. Dana für ein und allemal wäre doch leichter.
Es brachte nichts, er konnte ja doch keinen klaren Gedanken fassen. Er beschloss, nach Hause zu gehen.



Mulders Wohnung

„Fox! Doch schon so früh gekommen?" Scully fiel ihm um den Hals. Es schien ihr so schwer zu fallen, von Mulder Abstand halten zu müssen, während sie den ganzen Tag in ihrem Büro waren. Kein Umarmen, kein „Ich liebe dich", keine Berührung. Sie seufzte.
„Ich hielt es im Büro nicht mehr aus." Mulder gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn und strich mit seiner Hand über ihren Rücken. Wie habe ich dich doch vermisst, und du warst mir doch so nahe.
„Fox, wir müssen reden." Ernst aber sanft löste sich Scully aus Mulders Umarmung und setzte sich auf seine Couch.
„Ich weiß, Dana. Es kann so nicht weitergehen, ich schaffe das nicht."
„Mulder, so viele Lösungen gibt es nicht."
„Aber Geheimhalten ist eine der schlechtesten Lösungen, es wird uns nicht ewig gelingen, und wenn es dann mal rauskommt...?"
„Und sonst? Es gibt gerade mal fünf Lösungen."
„Die wären? Ich zähle nur vier!"
„Geheimhalten, oder... ich verlasse die X-Akten... oder du verlässt sie... oder wir beide verlassen sie.."
„Vier Lösungen..."
„Und... Wir trennen uns."
„WAS? Dana!"
„Na, für mich würde die doch auch nie in Frage kommen! Fox, ich liebe dich!"
Mulder zog sie auf seinen Schoß, als ihr Tränen über die Wangen liefen.
„Ich liebe dich auch, Dana, mehr als alles andere."
„Dann bleibt uns nur noch eines..."
„Die Arbeit..."
Beide versanken in ihre Gedanken.

Fox könnte nie die X-Akten verlassen, er könnte nie das FBI verlassen. Diese ganzen Phänomene sind doch sein Leben, der Glaube an Samantha. Neben diesen Sachen und mir hat er doch nichts. Und ich auch nicht... Was habe ich neben Fox und den X-Akten? Was sollte ich sonst tun? In der Pathologie die ganze Zeit an Leichen rumschneiden? In der medizinischen Abteilung Studenten Vorträge halten? Nein.

Dana, ich brauche sie. Ich brauche meine XAkten, ich habe doch nur zwei Lebensaufgaben, Dana und Samantha. Was soll ich denn sonst machen? Abteilung Gewaltverbrechen? Nein. Und Dana? Für sie kommt doch auch nichts anderes in Frage.

„Lassen wir das und genießen das Wochenende", sagten plötzlich beide. Sie kicherten. Dana küsste Fox.
„Lass uns schwimmen gehen!"
„Dana, es ist Herbst! Draußen hat es vielleicht 15°C, und du willst schwimmen gehen?"
„Hallenbad! Aber du hast Recht, ich will nicht schwimmen gehen. Machen wir was anderes!"
Fox grinste, und wie auf ein Kommando stürmten sie in sein Schlafzimmer.
„Erste!" Dana ließ sich aufs Wasserbett fallen.
„Wenn du nochmal mit so viel Schwung in mein Wasserbett hüpfst, dann gehen wir wirklich bald schwimmen!" Fox ließ sich auch drauffallen und drehte sich zu ihr.
Er schaute in ihre Augen und strich mit seiner Hand durch ihr Haar.
Das ist es, dachte er sich in diesem Moment, ich will nur noch für dich leben.
Du bist das, was mir am wichtigsten ist, da muss ich eben auch geben lernen, dachte sich Dana.


FBI Zentrale, Büro Skinners

„Sir? Darf ich reinkommen?
„Agent Scully! Was brauchen Sie denn?"
Scully dachte gerade, wie Skinner in seine Arbeit vertieft war, er hatte genauso viele Zetteln auf seinem Schreibtisch, wie sie auf ihrem. Der wird jetzt überrascht sein.
„Sir, mir wird das hier zuviel. Ich würde gerne in eine andere Abteilung versetzt werden!"
Skinner ließ einen Umschlag fallen, ebenso blieb sein Mund offenstehen. Scully konnte kaum ihr Grinsen verbergen.
„Ich dachte so in Richtung Pathologie. Ich möchte nur auf jeden Fall in DC bleiben und nicht woanders hin."
„Agent Scully, das überrascht mich jetzt, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet!"
Sagen Sie doch endlich Ja!
Fast flehen schaute sie ihm in die Augen.
„Ich werde mir das noch überlegen müssen."
„Ja Sir, lassen Sie sich Zeit."
„Ich sag ihnen dann Bescheid."
„Auf Wiedersehen, Sir."
„Auf Wiedersehen, Agent Scully."
Scully ging aus seinem Büro raus, am Weg in den Keller tropfte eine Träne auf den Boden.
Was habe ich getan? Die XAkten sind mir doch wichtig, ich will mit Fox zusammenarbeiten. Vielleicht ist es doch besser so, Pathologie, da wäre ich dann noch in Washington.

„Scully? Wo waren Sie?"
„Ach, ich habe mit meiner Mutter telefoniert, sie lässt dich ähm... Sie schön grüßen!"
„Scully, Sie lügen."
Ach Gott, ich kann nicht lügen, Fox liest jeden einzelnen Gedanken, ich brauch ja so schon gar nichts mehr aussprechen.
„Sie haben Recht, ich habe nicht mit meiner Mutter telefoniert. Ich war bei meiner Ärztin... wegen dem Tumor."
„Und?" Besorgt legte er ihr eine Hand auf die Schulter.
„Es war doch nur eine Vorsorgeuntersuchung, er ist und bleibt weg, seitdem wir operiert haben." Warum muss ich dich nur anlügen?
„Gut." Das war noch immer nicht die Wahrheit, aber wenn du es mir nicht sagen willst...
„Also los geht's, Mulder, ran an die Arbeit!"
Gott sei Dank, da ist sie wieder, Dana, ehrgeizig und energiereich.
„Ich würde sagen, Sie schreiben die alten Berichte fertig, und ich darf die Akten aussortieren."
„Mulder! Das ist keine faire Verteilung!"
„Na gut, Sie schreiben die Berichte der Akten in Ihren Kartons und ich die der meinen."
„Und aussortieren können wir dann gemeinsam."

„Ich habe eine Kiste schon fertig, ich werde sie in das Archiv bringen."
„Nur zu."
Mulder wollte das Büro verlassen.
„Mulder! Die Kiste!"
„Was? Welche Kiste?"
„Sie wollten die Kiste ins Archiv bringen, dazu müssen Sie sie aber mitnehmen! Oder soll ich sie nachbeamen?"
„Ach so ja, scheint, als wäre ich nicht gut ausgeschlafen."
Als wäre es nicht genug, dass sie mich am Freitag schon angelogen hat, lüge ich sie jetzt auch noch an. Aber was bleibt mir anderes über?
Mulder brachte die Kiste ins Archiv und begab sich dann zu Skinner.


Skinners Büro

„Sir?"
„Agent Mulder! Was haben Sie auf dem Herzen? Sie wollen doch nicht wieder einen Fall in Weiß-Gott-Wo verfolgen?"
„Nein, aber gegen eine kleine Betriebsreise hätte ich nichts einzuwenden."
Warum kann ich hier mit Skinner scherzen, wenn es mir doch zum Heulen ist?
„Ich möchte kündigen."
Skinner setzte sich erschreckt auf.
„Agent Mulder! Was soll das? Ist das ein vorgezogener Aprilscherz?"
„Hier haben Sie mein Kündigungsschreiben." Mulder hielt ihm einen Brief entgegen, zögernd ließ er ihn auf den Schreibtisch fallen.
„Ich muss mich damit nicht einverstanden erklären!"
„Sir, es ist nur zum Besten, wenn Sie es doch tun würden."
„Wollen Sie die X-Akten nicht mehr? Wollen Sie lieber in eine andere Abteilung?"
„Sie wollen mich hier festbinden?"
„Sie sind einer unsere besten Agenten!"
„Das ich nicht lache, Spooky Mulder,..."
„Ihr Ruf hat nichts mit Ihrer Arbeit zu tun."
„Auf Wiedersehen, bitte lassen Sie mich wissen, ab wann ich „frei" bin."
„Agent Mulder...", konnte Mulder noch wahrnehmen, aber er kümmerte sich nicht darum.
Bevor er wieder in den Keller ging, lehnte er sich an die Wand.
Ich habe den alles entscheidenden Schritt gewagt, mehr kann ich nicht tun für dich Dana.


Mulders & Scullys Büro

„Na, hat man Ihnen denn am Weg vom Archiv zurück gar keinen neuen Karton mitgegeben?"
„Wäre ja noch schöner, wir sind doch hier nicht zum Abfalltrennen da. X-Akten oder nicht X-Akten. Das ist hier die Frage."
Scully grinste, aber Mulder wusste, dass es wirklich die Frage schlechthin war. Wann sollte er ihr sagen, dass er gekündigt hatte? Wann?
„Ich habe inzwischen wieder mal zehn Berichte vervollständigt. Das will einfach nicht aufhören."
„Wie wär's mit 'ner kleinen Wette?"
„Die wäre...?"
„Wer schafft mehr Berichte innerhalb einer Stunde?"
„Wieviel wollen Sie Vorsprung, Mulder?"
„Weiten wir es aus... Wer schafft mehr Berichte bis zu Dienstschluss?"
„Ich wette auf mich, natürlich!"
„Scully, sind Sie nicht ein bisschen eingebildet?"
„Ich will nur nicht auf den Verlierer wetten!"
„Ok, ich schaffe mehr."
„Die Wette gilt."
„Stopp! Was bekomme ich, wenn ich recht habe?"
„Das brauchen wir uns nicht zu überlegen, denn ich werde gewinnen!"
„Scully, Sie wollen immer das letzte Wort."
„Ich wünsche mir... dass Sie mir beim nächsten Fall sezieren helfen." Scully lachte.
„Nur über meine Leiche! - Aber da sowieso ich gewinne..." und es sowieso keinen nächsten Fall mehr für mich gibt... „...wünsche ich mir, dass Sie die nächsten Weihnachten mit mir verbringen und nicht zu Ihrer Familie fahren."
„Fox!"
„Mulder, wenn dann bitte! Dana, vergiss nicht, wir sind hier bei der Arbeit..."
„Also gut, Agent Mulder... - Ich bin damit einverstanden. Wir verbringen gemeinsam Weihnachten..."
„Na dann werde ich mich mal anstrengen,..."


Später

„Ich bin fix und fertig."
„Mulder, vergessen Sie nicht, Sie haben noch exakt 4 Minuten und 30 Sekunden Zeit, um meinen Vorsprung zu verkleinern."
„Scully, ich bin mir sicher, in der Endabrechnung habe ich mehr Berichte als Sie fertig!"
„Und wieviele davon sind falsch ausgefüllt?"
„Zweifeln Sie nicht an meinen Fähigkeiten!"
„Ok, ich zähle Ihre und Sie meine..."
„Das ist absolut nicht fair, Sie verzählen sich andauernd!"
„Gut, dann zählen wir beide in der Mitte des Raumes."
„1, 2, 3,... 24 Berichte. Wie wollen Sie das übertreffen Mulder?"
„Warten Sie's ab... 1, 2, 3, 4, ....26!!! Scully, Sie wissen was das bedeutet!!!!!"
„Wohl, dass ich die nächste Leiche wieder selber sezieren muss und Sie grün am Gang warten..."
„Unser erstes gemeinsames Weihnachten!" Mulder schnappte nach ihren Händen und tanzte mit ihr Walzer. Scully küsste ihn ganz sanft, „Wir sollten jetzt heimgehen..."


Mulders Wohnung

Scully lag in Mulders Armen auf der Couch, sie aßen Weintrauben, während beide gebannt auf den TV-Schirm sahen.
„Fox, hör doch endlich auf, zu zappen."
„Dana, wie soll ich wissen, wo es einen guten Film gibt, wenn ich nicht zappen darf?"
„Wie wär's mit einem Fernsehprogramm?"
„Dana, du hast dein Abo noch immer auf deine Adresse laufen, schon vergessen?"
„Soll ich sie an Dana Scully mit deiner Adresse schicken lassen? Wäre wohl etwas auffällig."
„Wie wär's mit Fox Mulder und meiner Adresse."
„Als ob du eine normale Zeitschrift aboniert hättest! Bis auf den „Einsamen Schützen" liest du doch nichts."
„Vergiss nicht: „Paranormale Phänomene", die lese ich schon seit drei Jahren..."
„Aber dort ist kein Fernsehprogramm dabei! Wenn du dir „Wissenschaft in Wort und Bild" abonnieren würdest, dann..."
„Dana? Diese Zeitschrift wäre in meiner Wohnung wohl das Auffälligste von allem!"
„Dann bleibt nur noch eins... Wir wechseln von der Couch ins Bett."
„Du hast Recht, ich bin schon müde."
Beide legten sich schlafen.
Dana, du siehst aus wie ein Engel, wenn du schläfst. Meine Dana...
Plötzlich klopfte es an der Tür und Mulder ging hin.
„Agent Mulder, darf ich eintreten?"
Scheiße, Skinner! Wie soll ich ihm das erklären?
„Natürlich, Sir!"
„Es tut mir leid, dass ich Sie so spät stören muss.",Er sieht auf die Uhr, es ist erst 22 Uhr und die ganze Wohnung scheint schon verfinstert zu sein.
„Agent Scully war nicht in ihrer Wohnung, ich dachte, Sie wüssten vielleicht, wo sie ist." Sein Blick schweifte durch die finstere Wohnung und blieb im Nebenzimmer hängen, er erkannte Mulders Bett, das jedoch auf einer Seite schon belegt war. Mulder wusste nicht, was er auf seine Fragen antworten sollte und starrte auf den Boden.
„Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie das Licht einschalten? Ich kenne mich in Ihrer Wohnung leider nicht aus, Agent Mulder."
„Natürlich, Sir. Das habe ich ganz vergessen." Mulder schaltete das Licht ein, jetzt war sich Skinner sicher, dass es Scully in seinem Bett war.
„Sir, dass ist nicht so, wie Sie denken. Agent Scully hat andauernd Alpträume seit dem letzten Fall, sie hat mich jede Nacht angerufen, immer um halb 3 und noch später, und nach vier Tagen habe ich dann entschieden, dass es besser ist, wenn sie für einige Zeit bei mir schläft, weil ich doch nicht jede Nacht zu ihr fahren und sie beruhigen kann."
„Ist schon gut, Agent Mulder, es weiß jeder, dass Sie und Agent Scully die beste Freundschaft haben, die sich Partner vorstellen können. Wenn jeder Agent auf seinen Partner so gut aufpassen würde, wie Sie zwei auf sich, dann gäbe es sicher einige Verletzte weniger. Vielleicht wäre es aber besser, wenn Agent Scully zur FBI-Psychologin geht, denn Sie, Agent Mulder, können ja nicht ewig für sie in der Nacht dasein, oder?"
„Vergessen Sie nicht, Sir, dass ich in Psychologie ausgebildet bin."
In diesem Moment drehte sich Scully um und murmelte schlafend:
„Das können Sie nicht tun! Ich bin FBI-Agentin. Hände hoch! Mulder, nein! Hilfe!"
Mulder rannte zu ihr ins Schlafzimmer und hielt ihre Hand.
„Scully, beruhigen Sie sich, es ist alles in Ordnung, Sie sind in Sicherheit, alles ok... Niemand ist verletzt..."
Scully schlief ruhig weiter, noch immer Mulders Hand packend.
Mulder löste sich sanft aus ihrem Griff und ging zu Skinner zurück, er musste ihn irgendwie ablenken.
„Sir? Warum sind Sie eigentlich gekommen?"
„Ich glaube, wir sollten das doch besser im Büro besprechen."
„Haben Sie sich meine Kündigung durch den Kopf gehen lassen?"
„Das wird indirekt damit zu tun haben..."


„Dana, er ist weg."
„Fox, ich glaube nicht, dass meine Inszenierung ihn beeindruckt hat!"
„Du warst super. Mehr hätten wir nicht tun können!"


Skinners Büro

„Agent Scully, Agent Mulder. Schön, dass Sie beide gekommen sind."
Warum sollten wir beide kommen? Ich wollte es Dana doch selber sagen, dass ich gekündigt habe. Sie wird glauben, dass ich ihr nicht vertraue. Nein, sie weiß, dass ich ihr vertraue, aber sie wird zornig sein, dass sie es nicht von mir erfahren hat.
Warum muss den Mulder auch mitkommen? Ich wollte es ihm doch noch nicht sagen, dass ich mich versetzen lassen will. Ich wollte doch einen günstigen Zeitpunkt abwarten.
„Guten Morgen, Sir!"
„Was ist mit Ihnen beiden los? Agent Scully, hat Ihnen Agent Mulder gesagt, dass ich Ihnen gestern einen Besuch abgestattet habe?"
„Nein, Sir."
Überrascht setzt Skinner fort. „Scully, ich nehme Ihren Antrag auf die Versetzung in die Pathologie nicht an."
„Scully? Sie wollen in die Pathologie? Warum haben Sie mir das nicht gesagt? Scully?"
„Wie ich bemerke, haben Sie das mit Agent Mulder wohl nicht besprochen?"
„Sir, es ist einzig und allein meine Entscheidung. Warum wurde der Antrag nicht angenommen?" Sie wich Mulders Blicken aus und übersah, dass er sie ganz verzweifelt anblickte.
„Dazu kommen wir später. Vorerst muss ich wohl hiermit Agent Scully benachrichtigen, dass Mulder kündigen will, oder haben Sie ihr das gesagt, Agent Mulder?"
„Mulder?"
„Nein Sir, ich habe ihr das noch nicht gesagt, da ich es ihr sagen wollte, wenn das Chaos mit den ganzen Kartons und Kisten in unserem Büro bereinigt ist."
„Es kommt mir etwas merkwürdig vor, dass Sie beide am selben Tag um Versetzung bzw. Kündigung gebeten haben. Und noch merkwürdiger ist es, dass Sie es nicht einmal gemeinsam besprochen haben! Und das passiert bei einem Team, dass ich mir als das beste eingebildet hatte. Kann mir das jemand erklären? Ich erwarte eine Antwort."
Noch bevor Scully etwas sagen konnte, fällt ihr Mulder ins Wort.
„Da es mir nun egal ist, ob ich selbst kündige oder gekündigt bekomme, gebe ich hiermit zu, dass ich gegen die FBI-Regeln verstoßen habe. Ich habe Gefühle für Agent Scully, und will diese nicht unterdrücken müssen."
Sowohl Skinner als auch Scully waren sprachlos.
Was war das, Fox? Du gibst direkt und öffentlich zu, dass du mich liebst und riskierst damit, dass du die X-Akten verlierst?
Dana du wolltest dich wegen mir versetzen lassen?
„Sir?", Scully wusste nicht, was sie sagen sollte, aber die unheimliche Stille von Skinners Schrecksekunde machte sie nervös.
„Bitte kommen Sie in einer Stunde noch einmal." Skinner beendete hiermit das Gespräch.


Am Gang.

„Bist du dir sicher, dass das das Richtige war, Fox?"
„Wäre dir was Besseres eingefallen? Dana, ich liebe dich, ich will das nicht geheimhalten müssen, ich will es allen zeigen, wie lieb ich dich habe. Allen!" Damit nahm er sie in die Arme und küsste sie.
„Es tut mir ja auch weh, dass wir unsere Gefühle unterdrücken müssen, aber die X-Akten waren doch alles für dich!"
„Du warst alles für mich! Außerdem hast du dich auch versetzen lassen wollen."
„Weil... Darüber brauchen wir uns jetzt keine Gedanken mehr machen, oder? Jetzt ist sowieso schon klar, dass wir beide..."
„Nichts ist klar, er wird dich im Dienst lassen und mich raushauen."
„Und was willst du machen?"
„Mit Frohike und so weiterarbeiten!" Mulder grinste.
Scully sah ihn verzückt an, seine verückten Ideen waren einmalig.


„Agent Scully, Agent Mulder, bitte treten Sie ein."
Mulder packte Scullys Hand, durch seinen festen Griff merkte sie seine Panik, seine Angst, aber trotzdem konnte sie sich selber damit stützen.
„Setzen Sie sich"
Skinner versuchte das Festhalten der Hände zu übersehen und sah beiden in die Augen.
„Wie lange geht das nun?"
„Sir, ich und Agent Mulder sind seit drei Monaten zusammen."
Skinner konnte es sich nicht verkneifen, drei Monate hatten sie es geheimgehalten.
„So lange? Es scheint, Sie machen auch in Ihrem Liebesleben alles perfekt."
„Ich denke, ich kann Ihnen das hier zurückgeben." Mulder streckte ihm den FBI-Ausweis entgegen.
„Nein, ich will, dass Sie weiterhin die X-Akten bearbeiten."
„Aber Sir, wir haben doch gegen die Regeln..."
„Wenn Sie wirklich schon seit drei Monaten zusammen sind, kann ich aber trotzdem keine Beeinträchtigung in Ihrer Arbeit erkennen. Sie lösen die Fälle und geben die Berichte pünktlich ab, ich kann Ihnen nichts vorwerfen. - Außerdem, wem soll ich sonst die X-Akten geben? Sie sind das einzige Team, das mit ihnen zurechtkommt, ein gutes Team, das beste vielleicht."
„Danke Sir." Mehr wusste Mulder nicht zu sagen.
„Das nächste Mal möchte ich aber sofort informiert werden, wenn etwas passiert. Noch eine Chance bekommen Sie - beide! - nicht."
„Danke, Sir." Auch Scully war sprachlos.
„Gehen Sie wieder zurück an die Arbeit."


Scullys und Mulders Büro

„Dana?"
„Fox?"
„Uns kann nichts mehr trennen."
„Nein, nichts mehr, nie mehr..."
Scully schlang ihre Hände um Mulders Hals, und diesmal war es kein schüchterner Kuss, diesmal war nichts mehr wie vorher. Sie durften ihre Gefühle preisgeben, auch während der Arbeit.


E N D E

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